Sonntag, 12. September 2010

"Die sind für den Hund"....

....erläutere ich dem verdutzten Fischhändler meines Vertrauens, wieso ich zwar fast ein Kilo Zander kaufe, aber nur drei kleine Sprotten.
Er schenkt sie mir, also nein…. er schenkt sie dem Hund und ich freu mich. In der Gemüseabteilung sehe ich dem Tod ins Auge. Ein Mann ist beim Broccoli einfach umgefallen, liegt auf dem Rücken und starrt hilflos nach oben, mir direkt verdreht in die Augen. Da er bereits umringt ist und zahlreiche Kunden die Handys gezückt haben, der Notarzt bereits verständigt, die Beine bereits hochgelagert, zerrt mein Resthirn mich von dannen. Ich will nicht glotzen. Und dann bin ich doch erstaunt, dass der Gaffer in mir nur mit Mühe vom Ort des Umfallens wegzuzerren ist.
Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, aber sein Blick geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ein bisschen geholfen hat mein anschließend 4stündiger Kampf in demütig gebückter Haltung, gegen die Al Kaida unseres Gartens. Viele unterschiedliche Körperhaltungen habe ich in den vier Stunden beim Zupfen und Rupfen entwickelt. Gebückt stehend, kniend, gebückt nach rechts, gebückt nach links, in der Hocke mit Schwerpunkten links-rechts-abwechselnd. Heute entdecke ich dank gleichnamigen Katers, wieviele Muskeln ich habe, von denen ich gar nichts wußte. Das machte mir den finalen Schlag gegen meterlange Brenneselwurzeln leichter und Brombeeren zu ermorden, fällt mir total leicht. Die drei Meter hohe Palme, die in mein Bürozimmer eingezogen ist hats gut: der krümme ich kein Haar und meiner Königin der Nacht habe ich eine Prinzessinenkrone vor’s Töpfchen gestellt, damit sie da hineinklettern kann.
Nun, da es zu Regnen begonnen hat und mein Körper streikt, folgen mir die Augen des umgefallenen Mannes. Alles ist vergänglich und alle sind es auch. Sollte ich als Brombeere wieder geboren werden müssen, ist das auch kein Problem. Die sind einfach mächtiger als wir.

Mittwoch, 8. September 2010

Du bist ein falscher Hund...

….
und ich sag Dir am besten gleich was ich denke, bevor ich es mir anders überlege. Kalt wie eine Hundeschnauze…. so empfinde ich Dich.
Öffnest die Arme, schenkst bunte Blumen und strahlst. Aber Dein Strahlen ist welk, … da kannst Du mir noch so oft in den Haaren kraulen und meine Arme streicheln, mich lächelnd warm anpusten und von goldenen Zeiten erzählen. Ich bin Dir längst auf die Schliche gekommen.
Klar, wenn Du da bist, liegt der Hund zu Deinen Füßen im Garten, lässt sich kraulen und mit Wärme bescheinen. Auch die älteren Damen mögen Dich. Sie finden Dich freundlich.
Aber ich hab hingeschaut, wenn die älteren Damen und der Hund schon schlafen.
Dann bist Du ein eiskaltes windiges Viech, zeigst Dein anderes Gesicht und lässt mich frieren. Ich weiß, zu was Du Dich entwickeln kannst.
Da kannst Du lange freundlich und warmherzig tun, ich kenne Deinen Geruch und den mag ich nicht. Es hilft nichts... ich kann mich keinem Hingeben, dessen Geruch ich nicht mag.
Egal wie hübsch Du Dich anziehst. Farbenfroh und freundlich und überhaupt…. Du bist ein Blender. Denn sowie man sich Dir anvertraut, zeigst Du Dein wahres Gesicht und verwandelst Dich in einen eiskalten Gesellen.
Herbst.

Samstag, 4. September 2010

Ich habe zu wenig Zeit...


so stehe ich zeitlos herum
vergesse mich gedankenverloren auf der Wiese
auf der ich frühlingsfrisch herumstehend
dem Herbst entgegen schaue.

Dienstag, 31. August 2010

Eigentlich..

.... könnte es mir gefallen, einfach als Testreisende unterwegs zu sein.
Hotels, Restaurants & Kneipen habe ich in den letzten 20 Jahren zur Genüge kennen gelernt, um…
Ja, um … was eigentlich?
Um zu Granteln, weil nur…. und wirklich nur im Kaiserwasser in der Donaucity sage und schreibe: 100 Euro Kaution verlangt werden, damit man die Minibar nicht leert, umsogleich zu Flüchten? Was haben die für Gäste, dass sie sich so etwas einfallen lassen?
Derzeit allerdings sitze ich (bzw. „saß“…. denn wenn dies im Blog erscheinen wird, bzw. erschienen sein wird… jessas…. Zeit ist so eine Sache für sich, falls es sie überhaupt gibt.) im wunderbaren Hamburg.
Beim Betreten meines Zimmers erwarten mich diese munteren Zeitgenossen, die gerade irgendwo auf der Welt mit versteckter Kamera in ihrem Container begleitet und auf die TV-Schirme moderner Hotelketten übertragen werden. Oder handelt es sich um eine Endlosschleife? In eben jener Endlosschleife hätte ich mich fast verfangen, beim Betrachten dieser bunten Genossen.

19 funkelnagelneue Stockwerke beherbergen zwar viele Reisende, aber nicht für einen Einzigen halten sie ein Raucherzimmer parat.
Was nutzen mir die tropischen Fische an der Wand, was soll ich mit Meeresbrandung aus dem TV und chicker Ausstattung, wenn ich mich nicht als Gast und ganz zu Hause fühlen darf?
Im Raucherparadies, draussen im verregneten Vorgarten sitzen junge Leute mit kurzen Ärmeln bei schlappen 15 Grad. Sind die alle aus Norwegen???
Und blöd, dass die alle brav da sitzen, so kann ich nicht heimlich aus dem Fenster qualmen, ohne entdeckt zu werden. Ich fühl mich wie 15. Auch interessant.
Ich habe wirklich ein faible für gesundes Leben, aber die deutsche (also europäisch amerikanisierte) Lebenswirklichkeit mit ihrem pädagogischen Unterton, ist mir zu tumb. Glücklicherweise schlägt eine fröhliche SMS aus Ösiland just in diesem Moment die Auswanderung in die Kapaten vor.
Eine exzellente Idee.
Mein Workshop wird gut, habe ich gerade beschlossen,…. „und wurde es auch“ denke ich zeitreisend, denn die kommenden zwei Tage sehe ich schon in der Rückschau voraus.

eigentlich

Samstag, 21. August 2010

echt wahr....

.... ist, dass ich wirklich zu gar überhaupt nichts komme.
so ein urlaub... mensch, das ist eine sache für sich.
hund raus.
hund rein.
mails rein.
antworten raus.
hund raus.
hund rein.
ich: hunger
dann: mittagsschlaf
hund raus.
hund rein.
kochen, lesen, schlafen, besuch sowieso.
lebensgeschichten und romanprojekte parliert und geplant. kongresse in weiter ferne und nächste woche in hamburg schon. das riecht nach urlaubsende.
sehr fatal, denn ich habe mich an den tranceähnlichen zustand gewöhnt.
fröne nächtens meinem neuen hobby: haussuche per i-net und fahre zwischen "hund raus" und "hund rein" noch die avisierten zielobjekte neumöglicher heimaten an. die meisten fliegen raus und ich suche weiterhin nach einem genialen verkaufstrick, der es mir ermöglicht, mit wenig arbeit unglaublich viel geld zu verdienen. mein vorbild ist der ablasshandel, aber man muss neidlos anerkennen, dass seit damals keinem mehr ein so geniales produkt eingefallen ist.
alternativ könnte ich vorerst eine jugendherberge übernehmen, seniorenreisen organisieren oder mich zum thema: hundeyoga schlau machen.
von den todesfällen mittendrin und merkwürdigen träumen mittendrin, muss ich nicht lange erzählen.
denn zum "lange erzählen" habe ich einfach keine zeit.... bei all der entspannung.

Donnerstag, 12. August 2010

die Toskana ist überall....

manchmal sogar in Bielefeld.
durch die Wälder fahren und Glasperlenspiele spielen.
"was wäre, wenn wir dies Haus verkauften und jenes kauften?"
"was wäre, wenn wir die Nachbarn mal wieder mit lauter Musik bespassten?"
Wir schwitzen in tropisch schwülem Klima, landen bei Freunden im Giardino ...proppio nel centro... und philosphieren über alters-WGs, schlürfen gekaperte Nudeln mit Sardellen und Pomodori, seufzen in den Beerennachtisch hinein, während kleine blonde Michels aus Lönneberga dem großen Löwen einen kleinen Löwen entgegenschnarchen.
die einen machen Kleider, die anderen Bauten, und ich .... immer nur Worte.
alles gut so wie es ist.
und es bleibt gut.
der weltbeste Exmann wird mit seinem Sohn hier aufschlagen. der Kühlschrank ist eine Symphonie für laktoseintolerante kleine Jungs, Kindersitze werden gekauft (denn hier muss man sich mit dem Auto fortbewegen) und die gute Freundin aus HH kündigt sich an.
Tierpark,liebe Menschen, Kleinkunst, Dschungel und Windhunde am Sonntag. Mehr braucht`s nicht.
Selbst das Fräulein Möchtegernwind wird mit dem Alter geschmeidig.
Sie brauchte damals als gequältes kleines Ding, mehrere Wochen, bis sie überhaupt Blickkontakt zu mir aufnehmen konnte. Nun, sieben Jahre später, schläft sie abends auf meinen Füßen. Anders als andere Hunde, hat sie dafür viele Jahre gebraucht.
Und nun fehlen nur noch die Toten, die einstmals unser/mein Leben bevölkerten.
Ugo (mein dritter Großvater) zum Beispiel, der in seinem Zehn-Punkte-Vermächtnis hinterließ:
"D'una cosa mi dolgo: non aver potuto scrivere con la mano sinistra, tenendo impegnata l'altra per il mio consueto scongiuro"
(frei übersetzt: nur eines plagt mich noch: dass ich nicht mit der linken Hand schreiben konnte, während ich die andere zu meinem üblichen Schwur hob).
Aber seinen Sohn, meinen Onkel Umberto.... den werde ich im Februar endlich wieder sehen.

Dienstag, 10. August 2010

shit happens

Hase verirrt sich auf Hunderennstrecke

Sonntag, 8. August 2010

Sanft....

und warm legst Du dich um mich.
Du weißt, dass ich Dich nicht mag.
Darum versuchst Du zaghaft zu sein und warm und sprühend, während du mich umfängst.
Ich kann Dich nicht zurückweisen,
senke den Kopf,
hebe den Kopf und versuch Dich zu sehen.
Du gehst mir durch und durch und ich ergebe mich.
Ich werde feucht,
dann nass.
Ich würde gern auf Dich verzichten.
Regen.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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