Samstag, 29. Mai 2010

Heimatroman……. (3)

Musik: Ein Piano..


Die Nacht mit dem alten Tagebuch hängt mir noch in den Knochen. Glücklicherweise scherzt die Gastgeberin früh herum.... ein andalusisches Gefühl stellt sich beim sonnigen Frühstück im Garten ein und mir wird leicht.

Meine zerrupfte Jeans lässt uns ein nahegelegenes Einkaufszentrum finden, samt einem schweizer Klamottenladen, in dem ich die weltbesten Jeans überhaupt erstehe. Anschließendes Nase-platt-drücken an ortsansässigen Immobilienmaklern…. Dabei habe ich das kleine Häuschen gegenüber eh schon herzlich gekauft. Nein…. Ich meine….: mit dem Herzen. Ich warte auf den Rückruf des Herrn Ro, der extra für diesen Zweck einen Lotterieschein ausgefüllt hat. Ohne Lotterieschein müsste ich bluten, denn das Finanzamt sitzt mir im Nacken.
Mit Lotterieschein hätte ich ein kleines Haus mit Galerie, Balkon, Gartenhäuschen (wenn ich mal zu Besuch da bin) und großem Garten…. wie geschaffen, für jagende Prinzen.
Ich vertrage die viele frische Luft nicht und habe schon wieder Hunger… also darf ich im Kasperlecafé einen Mohren im Hemd zu mir nehmen.
Im Anschluss bin ich gefühlte fünf Kilo schwerer aber Schokolade macht ja angeblich glücklich.

Wirklich glücklich machen Linsen. Und ein Herrenbesuch auf dem grünen Feld.
Monsieur Jean, hat sich als bekennender Misanthrop aus Paris ins ländliche, ortsansässige Idyll zurückgezogen, wo er extremst höflich und freundlich mit Mensch und Tier, lebt, arbeitet, und spaziert. Kaum einer schafft es, so wie er, zwischen Luhmann,



Nietzsche und politisch inkorrekten Witzen hin und her zu mäandern. Die mitgebrachten Tiere kuschen vor der alten Katzendame (Grandezza…. auch hier) und sind überhaupt ganz geschmeidig.
Die Regisseurin und Monsieur Jean trinken Kräutertee, meine Wenigkeit bleibt beim Veltlniner.
An Luhmann habe ich mir schon immer gerne die Zähne ausgebissen. Zu Zeiten des Casettenrecorders hatte ich eben diesen im Auto (ich fahre schon seit hundert Jahren viel herum) und sagenhafte 13 Casetten zur sozialen Systemtheorie, die mich zu manchem Beinahe-Unfall führten. Nur in seinen Büchern habe ich jeden Satz mindestens fünfmal lesen müssen, nur in den 13 Casetten habe ich so oft zurück spulen müssen, dass ich so manchen Überholvorgang in Trance und mit erheblichen Nebenwirkungen ausführte.

Luhmanns Systemtheorie … inspiriert…


Wir ratschen hin und wizteln her, bei Nietzsches Gedanken zum Thema Führung glänze ich durch Unwissenheit und auch der Meister hat mein Hirn bisher nicht erreicht. Also schreibe ich alles, was ich Nachlesen muss ins Notizbüchlein und seufze erleichtert auf, als sich herausstellt, dass dieser geniale Herr Jean, der ein umfassendes Wissen besitzt, dennoch Tom Waits nicht kennt.

Daher als gute Nacht Lied…. meinen Favoriten, dessen Titel unsere grüne Diskussion am Feld und mit glücklichen Linsen nur allzu perfekt widergibt

Donnerstag, 27. Mai 2010

Heimatroman..........(2)

Musik: Toni Stricker; Erdverbunden


2. Akt
Glücklicherweise hatten wir uns in der langen Nacht hinsichtlich des Programms für den nächsten Tag auf „Gegend“ geeinigt.
„Gegend“ heißt…. man läuft durch’s Gras, schaut Pflanzen und Bäume an, den hellblauen Himmel, macht Siesta und mäandert so vor sich hin. Eigenartigerweise landen wir durch Schlamm rutschend bei einem Kraftbaum und es gibt kilometertechnisch kein Halten mehr. Das Auto, das behauptet ein Auto zu sein, in Wirklichkeit aber eine grüne Mamba ist, fährt in den Ostblock, den es zwar nicht mehr gibt, aber wir finden einschlägige Hinweise in Form quadratischer Würfelappartments und prähistorischen Bushaltestellen. Die Schlange rast durch Seen und Landschaften und führt uns ins Schloss, das wunderbar maurische Ausblicke bietet.



Störche brüten und ich höre, was es mit den Druiden und den Eiben auf sich hat. So laufen wir vier Stunden durch Schloßauen und am Ende geben der kleine Hund und Frau Rosmarin auf.



Die Regisseurin möchte eigentlich noch ins Kino, natürlich weil dort ein ganz wunderbarer Film läuft, aber das sind hin und zurück 80 Kilometer und der Hund und ich sterben eh vor Hunger….. also reden wir es ihr aus.
Wir landen in einer hübschen Gastwirtschaft mit einem wirklich einzigartigen Automaten.

mannerautomat

Rauchen darf man ja eh hier überall…. aber nun kann man auch noch Mannerschnitten ziehen. Neben den Mannerschnitten sitzt ein Mann im Janker und erzählt uns einen Witz ("wann sagt ein Chinese "guten Morgen"?).... Der gereichte Muskateller schmeckt nach allen Blüten und Erden, die man sich vorstellen kann. Ein Achtel macht für den Rest des Abends glücklich.

Als ich die Regisseurin des Heimatromans das erste Mal kennen lernte, erhielt ich eine Lektion in Humor.
Als ich sie das zweite Mal sah, hier im Maindörfli, erhielt ich eine Lektion in Weisheit.
Und während wir so im hellblauen Loch hochrelevante Themen parlieren, erhalte ich eine Lektion in Grandezza.

Ich erfahre z.B., dass es ratsam sei, seinen Feinden ein langes …. und zwar ein wirklich langes Leben zu wünschen und dass Russen eigentlich Rollmöpse sind. Ich erfahre Pflanzennamen in allerlei Sprachen und Bedeutungen und in Tagebüchern, die mit großem Herzen geschrieben wurden und mit großem Herzen bewahrt, lerne ich über die Liebe und über Hoffnung, über Haltung und über Freunde.

vergiss

Heimatroman..........(1)

Regie und Produktion: Mme D.
Orte: Vienna Center, Weinviertel, Tschechien
Protagonisten: Prinzen, Künstler, Steppenhunde, allerlei Hunde (sowieso), Katzen, Weinbauern, Lamaflüsterin, lustige Frauen, Frau A.M. See, Dr. Blubb nebst Gärtner und mitbackender Rhababerspezialistin, Blogerin in grün, nebst Herrn Otto und Drachenbändigerin, Immobilienbüros, der einmalig Herr K. sowie Nachbarinnen, Elfen und Dean Martin (der fast zum Absturz führte).

Musik: Chan Chan




1. Akt:
Frau Rosmarin packt ihr Köfferchen mit allerhand Kostümchen und Seminarmaterial. Das was nicht in den Koffer passt, kommt ins Handgepäck, so z.B. die Smileypfeifen und die Moderationskarten.

Es hilft alles nichts und ich starte mit vier Kilo Übergepäck am Flughafen des Maindörflis in mein Abenteuer: Heimatroman.
Wien empfängt mich mit lustigen Luftlöchern bei der Landung und Temperaturen zum Bibbern. Die Kunden sind fröhlich und ich dann also auch und stolper abendlich nach getanem Werk in den ersten Bezirk, um Freunde zu treffen.
Polit-Gulasch essen, Wein trinken, mit den Prinzen laufen, spätes Taxi und erneuter Arbeitstag. Auch jenen beschließe ich mit diesen Herzensmenschen, der wunderbar genialen Frau K. und dem wunderbar genialen Herrn K.. Wir erfinden die gute Weltpolitik neu, wir ratschen, als hätten wir uns erst letzte Woche gesehen und wir philosophieren über Homöopathie, über Windhunde und Landhäuser. Der abholende Taxifahrer erinnert mich an die Lage der Welt „soo an schaaass“ und ich arbeite brav weiter, speise mit Kunden und stehe mir die Füße in Stilettos steif.
Am vierten Tag endlich holt mich die Produzentin und Regisseurin des Heimatromans ab, stopft meinen überdimensionierten Koffer ins Auto und lässt den Hund auf mich los. Der nimmt sogleich küssend auf dem Kostüm Platz und bereitet mich aufs Landleben vor.
Angekommen am magischen Ort fliegen die Stilettos durch die Luft, Jeans fliegen aus dem Koffer und es erwarten mich Sekt, Veltliner, Gastgeschenke (jetzt mal ehrlich: wo gibt’s denn sowas?), die für mich allerliebsten Schnitzel... vom herzigen Wirt…. den ich leider nicht verstehe. Ist aber Wurscht. Blunznwurscht sozusagen…
Ich bin zu Hause und die Nacht wird lang. Die Vögel und der Übergangshimmel erinnern uns daran, noch etwas zu schlafen, denn vorher schmeckt der Kaffee nicht.

Mittwoch, 26. Mai 2010

ich dachte, es sei ein wiener gefühl....

aber tatsächlich ist es viel komplexer.
denn andalusien ist ein teil von österreich.
ich bin da spezialist, drum kann ich mir dies urteil erlauben....
gerade jetzt, wo ich zwar seit stunden wieder in bankfurt weile, mein herz aber noch mit dem koffer per daumenstopp unterwegs nach zurück ist.
....
und natürlich ist vienna nicht roma.... aber das konnte der herr venditti nicht wissen..... als er den song schrieb. vermutlich war er weder in wien noch jemals im weinviertel.....



ich muss erst mal landen.... also der rest von mir.
und erst mal fotos runter laden....
und mich überhaupt erst mal damit abfinden, dass arbeit und heimatromane derart zusammen passen können.
...
wenn ich wieder bei verstand bin, gibts vermutlich auch wieder etwas zu lesen...................

Samstag, 15. Mai 2010

dass zeit relativ ist....

habe ich noch nie so richtig verstanden.
dass sie subjektiv ist, das verstehe ich schon.
und mit relativität hat das auch nicht wirklich etwas zu tun, wenn das fräulein im vergleich zum vorjahr zwar 20 msec. schneller ist (2009:8,24 sec auf 100m; 2010:8,04), aber auch drei plätze schlechter (2:5). und natürlich hängt es damit zusammen, dass sie diesmal unter galgos lief und letztjährig unter mixen, wie sie selbst.
aber darauf, wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.
eigentlich ging es mir darum, mir selbst auf die schulter zu klopfen, weil ich es diesmal in vienna ganz protestantisch schaffe: erst die arbeit, dann das vergnügen. die erste woche wird schnell rumgehen und mega anstrengend. dies ist eigentlich das gleiche. immer wenn es anstrengend ist, geht die zeit schnell rum.
die zweite woche wird so schön, dass zeitlupenphänomene wahrscheinlich auftreten. und immer wenn zeitlupenphänomene auftreten, vergeht sie auch verdammt schnell.
so gesehen ist zeit also nicht relativ. also meine nicht.
die geht immer schnell.
liegt vermutlich am alter.
...
bis ende mai.... ist hier erst mal pause....
wünsche euch ebenso hellblaue löcher wie mir.

den kindergarten...

haben die graugänse vor einigen wochen eröffnet.
während ich am verregneten flussufer entlang laufe, sehe ich sie, die kleinen graugänse, die schon ganz schön groß sind.
ein gefundenes fressen für die ratten.
die sicherheit des schlafplatzes des gänseklans erkennt man an der anzahl der jungen. manches päärchen hat nur noch eines, andere - das sind die, die auf der insel schlafen - haben sieben.
die ägyptischen buntenten vom nil haben flux hinter her gebrütet und hüten nun ihre kleinen bunten entchen.
am wochenende wird der fluss von einer großen ruderveranstaltung heim gesucht und vermutlich werden die vogelkindergärten hinter der insel kauern und warten, dass es vorbei geht.
ich kann mich nicht satt sehen an den kleinen vögeln und selbst der hund hält schweigend und andächtig an, steht regungslos neben mir und schaut.
naja... vermutlich weiß das fräulein nur nicht, dass entenkinder noch nicht fliegen können. sie hat die jagd nach vögeln eingestellt, weil sie es kapiert hat, dass die sich einen spass draus machen, den hund anzulocken und dann davon zu flattern.
die kaninchenplage am flussufer fängt an, mich zu nerven. überall hocken sie bräsig herum und ich brauche stunden, um den hasenjäger weg zu zerren. zwischen die hasen und den hund hat ja das ordnungsamt die leinenpflicht gesetzt.
nun gut.
mehr gibt mein tag nicht her.
ich konferiere mit copyshop und haue zeugs in die tasten.
motiviere mich, bin müde und muss noch packen und anderes organisieren.
ich geh mir mit meinem blabla hier selbst auf die nerven, kriege aber nicht die kurve. weder die kurve der unterlassung, noch die kurve der veränderung.
sonntag fliege ich gen vienna :-)
und arbeite bis zum 20.
danach... wäre ein kneipenbesuch schön.
und dann..... ja dann.... habe ich ein hellblaues loch im outback.

CIMG5111

Mittwoch, 12. Mai 2010

Ich bin Spießer....

und lebe damit. Genaugenommen lebe ich verdammt gut damit.
Ich habe zwei Wohnorte, viele Herzensorte, ich kenne Menschen, die ich liebe und mag, respektiere und achte, und andere, die ich verachte. Die braucht’s auch.
Zwar habe ich keine Gardinen, aber ich freu mich darüber, dass der Ägypter mit seinem langen Kleid, der seine Frauen gern schlug bis die Polizei kam, juristisch eins über den Deckel bekam.
Zwar kann ich Lästerein nicht leiden, aber ich freu mich, dass die männliche Klatschbase, der Hausmeister vom Viertel, seinen Nierenkrebs mit lachend blitzenden Augen gut überstanden hat. Leider trinkt er keinen Alkohl und leider habe ich vergessen, teuren Apfelsaft für ihn zu kaufen…. sonst bekäme er morgen den Ehren-Vatertags-Orden von mir. Nicht nur, weil er nicht säuft (so wie andere am Vatertag), sondern weil er so manchen Alten im Viertel – hier mitten im börsendiktierten Bankfurt – das Heim erspart. Er pflegt, er kauft ein, hütet die Katzen der Alten (für Hunde hat er nicht so viel übrig….er ist halt ein Katzenmensch), ist Jugendpfleger der Stadt, altgedienter Sozialdemokrat und …. wenn man von seinem Getratsche und Geläster absieht, ein echter Vater.
Er hat die Taliban des Viertels im Auge, die Alten, die Stadt, die Politik und seine Frau. Seine Pension wird er mit ihr in Serbien verjubeln. Nach seinen drei Monaten Krankenhausaufenthalt freuen wir uns so sehr, einander wieder zu sehen, dass wir mindestens viermal einander die Hände schütteln und uns anblitzen. Er meint, er hätte meinen Exfreund neulich im Rollstuhl gesehen. Ich schüttle den Kopf und erkläre ihm, dass Paul bereits im Januar verstorben ist. Mit Pauls Sohn telefoniere ich. Er fehlt immer noch…. Sehr. Irgendwie will ich ihn gelegentlich anrufen….oder schaue den hupenden Autos vor meinem Fenster hinterher. Wohlwissend, dass er es nicht mehr sein kann….und doch schaue ich…. ob er es nicht doch ist.
Eine Woche nach dem vereinbarten Termin und eine halbe Woche vor dem Termin, kommt der Kunde endlich mit relevanten Infos rüber. Es wird mir also nicht langweilig in den nächsten drei Tagen. In Gedanken packe ich bereits meinen Vienna-Koffer. Die Hälfte sind Schuhe und Kostümchen, die andere Hälfte sind Turnschuhe und Jeans. Denn nach der Arbeit werde ich vier fulminante Tage im Outback haben. Werde mit Lamas spucken, ein Stück als Anstandsdame geben, Hauswurz stehlen, Elfen in mein Bettchen einladen, echte Frauengespräche führen, Lachsalven und Herzenstage genießen.
Während ich dies schreibe wird mir klar, dass ein nebenbei im TV aufgeschnappter Satz….ein großes Glück beschreibt: Ich habe alles was ich brauche. Aber mein linkswählendes Herz hat natürlich ein Problem mit dem Haben….
Ich darf alles was ich brauch.

Sonntag, 9. Mai 2010

pfau....

letztes jahr waren wir mehr im höhenflug

rennen6

sehr zur allgemeinen belustigung.

heute.....erst wiedermal großes geschrei



dann.... fein einfangen lassen, ganz ohne höhenflug und....entspannung....

poekl3

unter den reinrassigen.... hat der mops einen guten platz erwischt und zeigt sich bescheiden gut versteckt.



gelegentlich bescheiden.... aber dennoch: pfau halt.

die chinesen sind da....

ich auch.
wieder.
endlich.
sonne empfängt mich und wärme, die weltbeste mutter nebst weltbestem vater. cremant d'alsace und blick auf den main.
und tausende, ach was hunderttausende von chinesen und japanern haben die stadt fest im griff. sie wuseln überall herum und treten nur in großen rudeln auf, stehen auf der straße und und sitzen in den straßencafés, entern die taxfreeshops rund um den dom.
nur der hund verhilft mir zu meinem mindest-wohlfühl-abstand von 50 cm.
nach wochenlangem landleben in schilda und dänemark schaue ich staunend auf die massen. besonders auf die chinesischen und japanischen massen.
kurz bevor ich mich fürchte, erinnere ich mich daran, dass es ja nur touristen und keine eigner sind.
zumindest die vielen, die hier rumlaufen am samstag, in großen rudeln.
und ich erinnere mich daran, dass ich vor vierzig jahren mit meiner cousine schon durch dieses innenstadtviertel strich und wir - vermutlich ob unserer lustigen zöpfe - permanent von japanern fotografiert wurden.
ich bin wieder in meinem anderen zu hause. dem eigentlichen. oder dem alten. ich weiß es selbst nicht mehr. aber: zu hause.
und morgen..... hunderennen. das fräulein hat weniger gewicht, aber ist untrainiert.... naja...
ich habe auch etwas weniger gewicht und bin auch schlecht trainiert. aber der hunde-jogging-gürtel wird mir helfen.
ich glaube..... das leben ist echt schön.
....
das fräulein hat mittlerweile mein frankfurter bett quer blockiert. das täte sie in schilda niemals.
hmpf....
das kommt davon....
wenn's leben halt irgendwie superschön ist.... vermutlich

Mittwoch, 5. Mai 2010

N = 1

das vor einer Woche gestartete Tierexperiment lässt sich gut an.
Ich hatte es einfach satt, meine Gesundheit und die meines Tieres (man könnte es auch Monster nennen) durch gefährliche Nervengifte in den Zeckenhalsbändern und Sprays zu gefährden.
Die Behandlung mit Nichts erschien mir ein spannendes Experiment.
Ich bin kein Kenner der Homoöpathie und daher also auch weder Freund noch Feind.
Dass allerdings ein hochpotenziert verdünntes Mittel, in dem kein Wirkstoff mehr nachweisbar ist wirken soll, ...... erscheint mir komplett unsinnig.
Da ich nicht daran glaube und mein Hund zur Erreichung eines Placeboeffekts schlicht zu blöd ist, wundere ich mich nun schon, dass das Tier seit über eine Woche zeckenfrei ist.
Der Vergleichswert zur Vorvorwoche ist 5.
Also fünf Zecken vor Globuli, Null Zecken nach Globuli.
Hm..... ich nehme das bis zum Ende des Sommers erst mal als Zufall. Der ist ja bekanntlich das Eintreten eher unerwarteter und unwahrscheinlicher Ereignisse.
Im September wird ausgewertet.
Kann es eigentlich sein, dass irgendein Geheimdienst uns Winterglobuli ins Trinkwasser gemischt hat? Oder wie sonst erklärt man diese Eiseskälte im Mai????

Freitag, 23. April 2010

Da ist eine Geldfliege....

sagt die Freundin am Sonntag zu mir, als wir noch in meinem Auto sitzen und schwatzen.
Ich habe Fragezeichen in den Augen, denn ich kenne keine Geldfliegen.
Also lächelt die Freundin mich höflich und nachsichtig an und erklärt mir, dass wenn man alleine mit einer Fliege sei, und insbesondere jetzt so wie ich im Auto… und zudem das Einzelfliegenkind auf dem Navi mitten auf der angezeigten Straße hockt, …. also dass dann Geld ins Haus stünde.
Und tätsächlich….. fange ich am Montag an, Tage wie verrückt zu verkaufen. Das Handy steht nicht still, Flüge werden umgebucht, langsam fange ich an, Termine abzulehnen weil der Kalender zu voll wird…. und in Gedanken hab ich immer die Geldfliege auf meinem Navi. Keine Ahnung, wo sie mittlerweile geblieben ist. Hauptsache, sie kehrt treu in regelmäßigen Abständen zu mir zurück.
Irgendwo im Kofferraum oder unter der Motorhaube muss aber der Geldgeier gesessen haben. Vermutlich hat er sich ins Fäustchen gelacht und die Krallen vor Freude gebogen, denn die Steuer steht ins Haus und das Möchtegernwindfräulein ist nun ohne Antibiotika und ohne Kohletabletten. Prompt geht die Arie von vorne los und irgendwas Fieses ist in den schleimigen Absonderungen, was nach zerkauten Plastikteilen aussieht. Neben dem Finanzamt werden wir evtl. also noch Röntgengeräte und schlimmstenfalls Operationsteams bezahlen müssen. Davor allerdings hat das Eislaufmuttifrauchen die Sauerkrautkur gesetzt. Angeblich wickelt das Kraut Fremdkörper im Darm ein und transportiert sie sachte wieder raus.
Bisher war das nicht nötig. Einmal hat das Fräulein eine Gummiente zerkaut und jene kam nach fünf Tagen rückwärtig wieder raus. Logisch. Was rein kann, kann auch wieder raus. Besonders scharf sahen die gelben Gummientenfüße aus, die damals das Häufchen wie ein i-Tüpfelchen krönten.
Derweil seufzt die weltbeste Mutter ins Telefon.
Ihre Jugendliebe ist gestorben. Massimo, der schönste Mann im Dorf am Arno hat sich verabschiedet und sie kann es kaum fassen. Sie erzählt von Veilchenringen und von heimlichen Stelldicheins, von seiner grenzenlosen Eifersucht (die für einen Toskaner gar nicht sooooo selbstverständlich ist).
„Sei froh, dass es damals nicht geklappt hat, sonst wärst Du jetzt Witwe“ versuche ich ungeschickt, sie zu trösten.
„Nein, nein…. Ich wäre längst geschieden“ sagt sie mir ganz nüchtern, einfach weil er ja ein Schürzenjäger war, der Massimo, und überhaupt sei er fürchterlich fett geworden, habe schon einen ganz roten Kopf gehabt, als meine Cousine vor fünfzehn Jahren heiratete und sie ihn unbedingt besuchen musste. Damals hat sie dann den ganzen Abend meinen Vater angehimmelt und sich beglückwünscht, dass sie zur Lehre nach Deutschland geschickt wurde und nicht an Massimos Seite bleiben durfte.
Ich denke, Liebeskummer hat was. Fünfzig Jahre später kann man sich noch drin rumwälzen und gleichzeitig einem gnädigen Schicksal danken, dass dieser Kelch irgendwie vorüber zog. Und das funktioniert, bis in die nachfolgende Generation, denn ich freu mich jetzt, dass Massimo nicht mein Vater wurde. Toskana hin und Pisa her.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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