Samstag, 11. Juli 2009

nicht, dass das gut wäre,....

wenn ein Stier einen Mann tötet.
aber diese dämliche Touristenhatz in Pamplona hat mich schon immer angekotzt.... und wenn ich "immer" sage, dann rede ich von mehr als einem Jahrzehnt.
Viel schöner wäre es, wenn ich mehr Zeit in Cordoba und Madrid verbringen könnte.... aber das ist lange her.
Könnte ich auf die schnelle Kalender und Leben ändern, ich würde einen Afficionado-Blog aufmachen und endlich die guten Corridas kommentieren, eigen aufgenommene Fotos einstellen und gelegentlich einen selbst mitgeschnittenen Podcast von der "musica" und den Flamencogesängen vorher und hinterher....
Glücklicherweise läuft es geschäftlich zu gut, als dass ich noch in den andalusischen Arenen herumsitzen tät.... schön.... und traurig.... aber ich will nichts beschreien.... denn ich hoffe, von der Wirtschaftskrise verschont zu bleiben, was natürlich fraglich ist. Und doch frage ich mich gelegentlich, .... was aus mir geworden ist. So reif, so vernünftig, so fleißig.... und im Kontext der Fleißigen und der Gewinner:.... so verspielt, so faul, so eigenartig.
Einmal war mein Leben die Arena.... und heute.... ?
Heute habe ich ein anderes Leben und bin glücklich in diesem.... nur gelegentlich überschwemmt mich diese Welle....
aus den drei Teilen, die das Sterben hat.
Und dann suche ich mich durch die bewegten digitalen Bilder der weltumfassenden Plattform, finde einen Film wie diesen...
mit einem phantastischen Stier, einer phantastischen Segunda... und der castoreño ist glücklicherweise mit der richtigen Seite nach oben gelandet und der Tanz entspinnt sich....
und zwei Dinge geschehen, die ich live nie gesehen habe: Der Matador (es handelt sich um Finito de Cordoba, den sah ich vor vielen Jahren als jungen aufstrebenden Torrero mit noch einigen vielen Unsicherheiten... und als ich nicht mehr hin kam, stieg er auf und wurde berühmt) nimmt den Hut wieder auf und der Stier.....



geht?

Der "momento de verdad" ist der Augenblick, bevor der Stier stirbt. Es ist der für den Torrero gefährlichste Moment. Er muss sich den Stier richtig hinstellen, damit er ihn gut töten kann. Da sind die aficionados empfindlich.... Anders als die Touristen, könne sie das unterscheiden... ob einer absticht und metzelt, oder ob einer töten kann.... genau das war in frühen Jahren die Schwäche von Finito.... Er hatte (wie so viele) Angst, genau vor dem Moment.
Wer hat das nicht....

...und Javier Conde, der Flamenco, der Tänzer,.... der Zigeuner (ich weiß, man darf das heute nicht mehr sagen... genau so wenig wie Schwarzer.... ich hab mir sagen lassen, das hieße heute "maximal pigmentiert".... aber er ist ein cigano.... ein sänger, ein tänzer... auch beim Stierkampf...)



ganz anders etwa als Enrique Ponce.... der ein klar Arbeitender war, ohne Schnörkel, ohne Tanz, ohne Pippifax... und nein.... ich such jetzt kein neuerliches Video raus....
Versteht eh keiner ....

Freitag, 10. Juli 2009

aufgegabelt...

...woanders....

Donnerstag, 9. Juli 2009

Wenn es im Juli Herbst wird ….

ist es ganz wunderbar, wenn man sich mit warmherzigen Menschen umgeben darf. Denn nur solche verschlucken sich an liebevoll gekochtem Gulasch weil sie halt gleichzeitig Ratschen und Glucksen und ihre Freude kaum in den Griff kriegen. Wenn Ausland-, Umland und Takkatukkaland beieinander sitzen, gleichzeitig musizieren, lauschen, fingertrommeln und parallel sechs Themen prozessieren, dabei über längstmögliche Sätze philosophieren und ebenso darüber, ob etwas Sinn hat oder macht, dann ist es fast so, als ob die Zeit stehen bleibt. Dabei tut sie es in keinster Weise, da ja Musik aus uralter Vergangenheit sich dahinblättert und einige Gegenstände aus der Zukunft, auf mir unverständliche Weise, in der Gegenwart gelandet sind. Vielleicht fand das gar nicht in einem Wohnzimmer statt, sondern auf dem Holodeck eines Raumschiffs, auf das man uns zu Beobachtungsexperimenten geholt hat. Ich weiß es nicht.
Wo auch immer ich mich heute Abend aufgewärmt habe, ich durfte lernen. Ich lernte, dass Hosenträger ein vollkommen autonomes Eigenleben führen und nehme daher an, dass es sich hierbei um belebte Materie handelt. Und dass Schusterjungen und Hurenkinder zwar etwas mit dem geschriebenen Wort zu tun haben, jedoch nicht unbedingt etwas mit Schuhen oder Bordsteinschwalben. Vielmehr sind sie Ausdruck einer Geiz-ist-geil-Gesellschaft, die ihre Aktienwerte nur noch durch den Abbau von Qualität und Arbeitsplätzen erzielt.
Hingegen scheint es Mathematikprofessoren gegeben zu haben, die ihren Job als Satiriker aus Protest an den Nagel hingen und ich weiß jetzt, dass man in Holland keinesfalls ohne Ticket parken sollte, da sonst das Folgeticket Schwindel erregend ausfällt.
Aus reiner Lebensfreude zerbricht man sich die Zunge bei dem Versuch, den Namen jenes berühmten Glücksforschers auszusprechen, und es ist auch nur so… einfach zum Parlieren und Lautmalen, weil im Flow sind wir sowieso schon.

Dienstag, 7. Juli 2009

Männer....

beobachte ich besonders gern im Zug.
Auf den Sitzen in den Großraumwägen finde ich sie merkwürdig langweilig. Die Ohren verstöpselt, den Blick auf den Lap oder nach Innen gerichtet, je nach Alter tut es auch eine Zeitung und die Alten spielen mit den Kindern oder sie schwatzen mit Ihrem begleitenden Seniorenclub über das gerade Besichtigte.
Ganz anders sind sie im Bistro des ICEs. Da sind sie allein und meist unter sich und jeder ist, wie er ist.
Diesmal sitzt mir ein Weintrinker gegenüber, der fleißig sein Handy mit Texten bearbeitet. Ich hole mir ein kleines Pils bei der hübschen Berlinerin im Kiosk, die mit ihrem Kollegen scherzt und deren hübsches Gesicht mit den lachenden Augen ein feiner Damenbart ziert. Ein Bayer hat sich bei ihr am Tresen niedergelassen und fragt sie, warum die Lokführerin soeben ihre Zugdurchsage mit „ich liebe Dich“ beendet hat. Er scheint der Schwätzer zu sein, der Panik bekommt, wenn er mal zwei Minuten nichts sagen kann.
Die hübsche Kioskfrau lacht ihn aus, fragt den Kollegen ob er etwas wisse und prustet ihm laut lachend ins Gesicht, dass doch jeder Wisse…“es gibt keine Liebe“.
Der Wim-Wenders-Verschnitt, der sich sogleich neben mir niederlassen wird meint, er sei auch gegen die Liebe und so ein Pils sei doch was Reeles. Sogleich packt er einen Laptop aus, der die Größe des von mir mitgeführten Taschenbuchs nicht erreicht und ich bin fasziniert davon, dass er wirklich einen goldenen Haarflaum auf den Handoberflächen trägt. Nicht blond, nicht rot, sondern gold.
Mir gegenüber, gleich neben dem Weintrinker lässt sich der alte Herr nieder, der so sehr wankt, dass man einen kurz bevorstehenden Schlaganfall befürchtet. Er hat sich von der netten Berlinerin beraten lassen: rohes Toast mit Käse – gut für Gebissträger, Schwarzbrot mit Salami – sehr herzhaft und ein Baguette – das muss erst aufgebacken werden und wir sind ja bald schon da. Er schlurft und wankt mit dem Schwarzbrot zum Weintrinker und lässt sich dort nieder, bröselt mit dem Schwarzbrot rum. Der neben ihm sitzende schlanke Riese im dunklen Anzug kann es offenbar nicht ertragen und wendet sich ab, den wiederum neben ihm sitzenden Ingenieur einfach durchschauend.
Neben mir rechts liest sich ein junger Aufstreber durch Controlling-Stellenanzeigen und neben Wim Winders, dem Herrn mit dem Goldflaum, sitzt hochwichtig der Dirigent, der vor sich ausgebreitet sicher wichtige Notenblätter hat, diese mit Bleistiftnotizen versieht und der aus den Augenwinkeln beobachtet, wie ich ihn aus den Augenwinkeln beobachte.
Derweil hat der Schwätzer vermutlich eine Tasse in seinem Oberstübchen verloren und fängt plötzlich an, die Berlinerin hinter dem Kiosktresen zu beschimpfen. Aber er ist sich der männlichen Gegenwart des Wenders, des Weintrinkers, des Controllers und des Dirigenten bewusst und verlässt schimpfend das ICE-Bistro. Der Weintrinker identifiziert ihn als Bayern und Wim Wenders fächelt vor sich den imaginierten Kuhdung weg, meint, das sei schon sehr speziell dieser bayrische Duft der großen weiten Welt.
Heimgekommen wartet weltbester Vater mit frisch vom Sitting abgeholten Hundefräulein, die Erde kriegt wieder Boden.
Die beiden Taxifahrer rauschen mir noch durch den Kopf. Der Eine - hin zum Hotel – war ein blonder, blauäugiger in Istanbul gebürtiger Türke, der mich um Erlaubnis fragte, ob sein Chiwawa mitfahren dürfe, der Andere – weg vom Hotel – war ein alter Römer, der die Tiroler hasst und in jungen Jahren verprügelte. Aber Taxifahrer sind ein Kapitel für sich, und könnten zu einem anderen Zeitpunkt mal Thema werden.

Sonntag, 5. Juli 2009

Socken....

im Sommer und im Herbst und im Frühling finde ich wirklich schlimm. Besonders schlimm finde ich natürlich die in den Männersandalen, und auch die durchsichtigen Söckchen, die ältere Damen und Asiatinnen im Sommer in ihr Schuhwerk packen, finde ich gruselig.
Aber seit ich heute Schuhe kaufen wollte, bin ich ein echter Fan der überall ausliegenden Probiersöckchen.
Ein wesentlicher Nachteil des Sommers ist, dass unendlich schweißtriefende Weiber ihre verschwitzen und nackten Füße in die Schuhe stecken, die ich gerade überlegte anzuprobieren. Natürlich hatte ich mich, barfüssig im Schuh, mit frischen Probiersöckchen ausgestattet. Ich bin wirklich keine Sauberfrau. Mein Heim sieht übel aus, der Hund wälzt sich in Fuchslosung und ich verqualme jeden Ort, an dem ich mich aufhalte. Als Schuhverkäuferin jedoch wäre ich eine Hyäne, die jeder schweißfußigen Trulla die Leviten lesen würde. Eigenhändig würde ich vor ihren schweißglänzenden Nasen mit den Probiersöckchen wedeln und sie vor die Wahl stellen: rein in die Socken oder raus aus dem Laden.
Ich verstehe die Ekelgrenzen moderner Menschen nicht. Also ich verstehe, dass die Verbotsschilder an den Mainwiesen die Hunde davon abhalten sollen, dort herum zu pullern, wo andere sich Sonnen möchten. Aber macht es den Sonnenanbetern gar nichts aus, in den Ausscheidungen der Hasen, der Enten, der Tauben und der Leute herum zu Liegen, die zu Hause kein Klo haben. Nee echt….
Und ich verstehe auch, dass N*vea als kleine Aufmerksamkeit in der Fußgängerzone Sonnencreme verteilt. Aber muss einer wirklich bei 30 Grad Popcorn verkaufen und wozu benötigen die Japanerinnen einen Sonnenschirm, wenn sie eh im Schatten der Wände laufen?
In knapp vier Stunden stehen die Eisenmänner am See und warten auf den Startschuß. Ob sie wohl gut schlafen? Zu diesem alljährlichen frankfurter Ritual gehört auch das Pfeiffkonzert, wenn der hessische MP Roko auf dem Römer auftaucht. Leider werde ich es nicht miterleben, denn dann bin ich schon auf dem Weg in ein Hotel, das die weltbesten Maultaschen selbst herstellt. Ich bin ein glücklicher Mensch und rücksichtsvoll bin ich auch – drum hab ich ja auch Probiersöckchen benutzt.

Samstag, 4. Juli 2009

die bikinifrauen...

liegen bereits morgens um zehn am main, auf sorgfältig ausgebreitetem badehandtuch. kleine runde, große lange, manche sogar mit liege und drumherum kerle, die vorgeblich zeitungslesend, das ein oder andere auge riskieren.
jon bon jovi sitzt leibhaftig auf einer bank und liest ein buch. er tarnt sich mit sonnenbrille und schmuddeltshirt und außer mir erkennt ihn natürlich keiner.
dabei sitzt er vermutlich nur dort, weil er heute nacht bruce springsteen auf ein bier treffen will, der gerade im maindörfli die arena aufheizt.
drei jungs in unterhosen springen von der mauer des ostkais in den main und fotografieren sich dabei mit dem handy. selbst die vorbeifahrende hafenbehörde schaut lächeln zur seite und kneift die augen zu. das mainwasser läd wirklich zum baden ein. der fluss hat wieder krebse und muscheln und die ganze schwimmverbieterei hat lediglich mit den schiffen zu tun.
beim nachdenknachmittag mit dem kollegen toben zwei caramelhunde und wir plündern seinen kirschbaum. auf dem heimweg höre ich laut dröhnend peter fox und kurbel die fenster runter.
partyschiffe cruisen, das frl. hat heute keinen hasen sondern lediglich dosenfutter erwischt und nun, nächtlich geht eine laue brise. das mainufer füllt sich mit weekendvölkchen und die straße ist bereits für den sonntäglichen ironman gesperrt. das erlaubt mir schlafen bei offenem fenster, vorausgesetzt der freitagssuff der uferpeople schlägt in zwei stunden nicht allzu derbe zu. gestrig flogen die sperrgitter nachts durch die strasse, aber freundliche staatsangestellte haben sie wieder aufgestellt.
morgen hab ich frei. von protokollen und copyshop abgesehen, gehört der tag mir und dem frl. und dem bügeleisen, weil ich ja sonntag, nach dem zieleinlauf der ersten eisenmänner bereits wieder auf den zug springe.
perfect day.

Freitag, 3. Juli 2009

crazy....

drei herbe tage in schwülstem süden.
das fräulein hat ihre erste jobreise gut überstanden und während des seminars alleine im hotelzimmer ausgeharrt.
lediglich unterbrochen von einigen pullerminuten.
mein tag heute dauert jetzt schon über zwanzig stunden.
hase gesehen.
von ringelnatter erzählt bekommen.
pegnitzgespräche und hund gebadet.
fuchs das leben gerettet (durch vollbremsung)
die stadt kühlt nicht ab und nachts um zwei tummelt sich das volk am mainufer.
junge männer in jungen bmw's hören peter fox ganz laut.
müdigkeit wird mein dauerzustand.
aber schlafen kann ich noch nicht.

Samstag, 27. Juni 2009

müdigkeit

beim zwischenstop von hier nach da und da nach hier und bis heute abend kunden bespasst... jetzt ausschlafen bis montag und dann gen süden, wieder rauf, dann wieder süden, wieder rauf,
noch höher rauf und wieder runter, dann nach schräg oben links und nochmal irgendwohin und dann ist sommerpause...
jetzt erst mal in den sonntag reinschlöfen

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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