Mittwoch, 9. Februar 2011

Glück....

... ist sovieles.
Zum Beispiel an dem Tag vor einem Jahr:
Am Vorabend in geselliger Runde in Sachsenhausen gesessen mit Bloggern aus Mainhatten und Vienna. Geratscht, getrunken, gelacht, diskutiert und alles mit viel Herz. Am nächsten Tag, strahlende Sonne über vereistem Ufer. Eine wunderbare Frau spaziert mit Hund zum Bahnhof und winkt zu mir, während ich auf der Brücke stehe und die Tränen runterschlucke.
Eine Stunde später tragen wir Paule zu Grabe.
Janis Joplin röhrt durch die Kirche und viele Menschen weinen still vor sich hin. Alles voller Herz.
Heute ist ein Jahr später.
Wieder scheint die Sonne auf vereisten Grund und wieder hatte ich gestern einen besonderen Tag voller lieber Post, voller Anrufe und voller Lachen.
Viel Herz....
Danke!!!

Dienstag, 1. Februar 2011

so eine technikfreie Woche....

ist gar nicht so übel.
Die Hand griff zwar ein paar Mal in die Tasche, um das Handy, das außer toasten einfach alles kann, zu suchen.... aber ansonsten war der Entzug doch recht angenehm.
Die Kunden waren sowas von geschmeidig, klug und nett... ich habe mich einfach nur wohl gefühlt.
Selbst die Heimfahrt hat geklappt. Sitzplatz, pünktliche Züge, nette Konversationen und zu Hause die Hupfdole.
Herzenswärme.
Am Folgetag also die Hupfdole geimpft und heimlich Köfferchen gepackt, um den Herrn Ro zu überraschen, denn jener rechnete erst am Dienstag mit mir.
Sonntags durch traumhafte Landschaften gefahren und eine kleine Hofreite angeschaut, die mir sehr sehr gut gefallen hat. Auf dem Weg nach Schilda dann den Herrn Ro angerufen und scheinheilig gefragt, was er denn zu Abend essen würde.
Ich schlug ihm Rouladen der weltbesten Schwiegermutter vor, denn die hatte ich im Gepäck und flups hatte er verstanden, dass ich auf dem Weg zu ihm war.
Unsere Freude, einander wieder zu haben mündete in Walzer in der Küche und zweistimmigen Gesängen zu Balkanmusic .....
wunderbar!

Montag, 24. Januar 2011

das universum scheint zu mir zu sprechen....

nur mit meinem verständnis und meiner transferfähigkeit hapert es gerade.
gestrig weinte ich mich noch aus - moderat - denn eigentlich hat mich nicht nur mr. ehrgeiz verlassen, sondern seine ganze familie mit.
papa lustig, mama selbstvertrauen, cousine lust, schwester idee und cousin ironie. der ganze clan hat sich vertschüsst.
wenigstens schien heute alles zu klappen. also das köfferchen packen war in 10 min. erledigt.
nur die anderthalb stunden beim elektronikhandel, der mich endlich in den zustand des 4er eichens versetzen sollte.... nun ja, der klappte zunächst.
ich erwischte das letzte eiphönchen des handelshauses, vertragsverlängerung dank i-net: super.
unterschrifft gesetzt, hand nach phönchen ausgestreckt, das alte phönchen noch für den gatten freischalten lassen. ins restaurant gelaufen mit hand auf phönchen (im maindörfli stehen ja ständig dunkle diebesgestalten irgendwo rum). alles prima.
im restaurant sassen am nachbartisch zwei herren aus asien. herr tamagochi und herr suzuki plauderten nett und bestellten deutsche spezialitäten: geschmorte hirschkeule in wachholderrahm mit rotkohl und kartoffelklössen. mit wachen augen probierten sie fremdes essen und hielten konversation.
nach dem abräumen der teller aber, hat jeder nur noch an seinem handy rumgespielt.
kein wort tauschte mehr das andere. nur daumengedrücke auf irgendwelchen tasten.
ein taxifahrer fuhr vor und wartete.... und wartete.... und wartete. ich weiss das, denn in deutschland müssen wir raucher ja draussen unsere gesundheit trainieren.
die tamagochis drückten weiter tasten, irgendwann bequemte sich eine einzelne ältere dame heraus und ging zum taxifahrer (vor dem ich mich verneige, ob seiner geduld).
heimgekommen und phönchen ausgepackt nebst sim-karte.... und siehe da.... die sim-karte ist zu groß, weil nicht micro.
jammern, haare raufen, zähne klappern und präkognizierter entzug.
ich werde jetzt also eine ganze woche unterwegs sein. keiner kann mich anrufen, keinen kann ich anrufen, meine mails laufen im nirwana auf und ich bin im outer space ohne jede möglichkeit der kommunikation.
nun gut, ich kann mit den kunden kommunizieren.
aber wie ein junkie werde ich mich abendlich in ein hoffentlich vorhandenes i-net-café begeben, um wenigstens mails und blöggchen zu konsultieren.
vielleicht finde ich auch kein i-net-café. schlimmer könnt es ja nicht kommen, als dass ich abendlich nicht wenigstens telefonieren könnte.
super.
ich werde eine woche über kommunikation dozieren, völlig unfähig zu eben solcher.
was nun eigentlich, will mir das universum gerade mitteilen???

keine ahnung...

wo die tage geblieben sind.
im nebel.
auf der couch.
in gedanken.
im wald.
stundenlange siesta, kochexperimente und philosophieren in der sauna.
klingt nach paradies.
aber in wahrheit.... hing ich irgendwo.... in the middle of nowhere.
der gatte... hing auch.... über amerikanischen kloschüsseln. der freundliche große bruder hatte ihn mit viren empfangen.
so waren wir beide im outer space.
nun.... also übermorgen.... geht die normalität wieder los.
er kundenfreundlich. ich auch.
er im home-office, ich im wilden osten mit einer in drei jahren lieb gewordenen gruppe von aufbaustudierenden. jene gilt es zu verabschieden. obwohl ich zeit meines lebens beendigungen - oft auch vorschnell - absolviert habe, fällt mir das mit zunehmendem alter schwer.
aber nicht wegen der enden.
sondern weil mir zunehmend das neue ziel fehlt.
mein treuer begleiter, der ehrgeiz, hat mich einfach sitzen lassen. eigentlich sass er schon an meinem geburtsbettchen. ich wollte immer irgendwas und vor allem mehr davon.
ich wollte zu den großeltern nach italien und es klappte.
ich wollte stark werden und klug,.... hat glaub ich auch geklappt.
ich wollte selbstbestimmt leben und arbeiten. yesss.
und mein mr. ehrgeiz hat mich immer weiter getrieben. bessere kunden, mehr kunden, erfolgreiche selbständigkeit, spannende projekte, leben auf dem schiff in frankreich, doc-titel.... immer hat er mir ein ideechen eingeflüstert und dann sind wir arm in arm losmarschiert und haben eroberungen durchgeführt.
und nun sitze ich im nebel und will eigentlich nichts.
... mein treuer begleiter mr. ehrgeiz hat mich einfach sitzen lassen. mitten im nebel von sonstwo.

Montag, 17. Januar 2011

Alluvione

und das Dörfli liegt nun mehr im Main, als am Main.
Schön sieht das aus.
Darum ist die Stadt voller Hochwassertouristen und auf dem Römerberg kann man Hochwasserschoppen trinken.
Vermutlich handelt es sich um eine ganz ordinäre Weinschorle, aber ich weiß es nicht.
Den Eltern rückt das TV zwecks Interview auf die Pelle. Die Bildermacher wollen mit der Leiter im Wasser stehend ein Interview auf der Terasse mit den Eltern führen. Die sind glücklicherweise mit mir zum Essen verabredet und lehnen - wissend um Prioritäten - dankend ab. Ist auch wirklich zu blöd. Die Leiter steht höchstens 20cm im Wasser und man könnte auch mit Gummistiefeln das Micro und die Kamera hoch halten. Noch viel einfacher wäre es, einfach das Interview auf der Terasse zu führen. Aber dann sieht's im TV nicht so spektakulär aus.
Albern so etwas.
Fakt ist, dass die Straße vor meinem Haus für den Autoverkehr gesperrt ist und vor dem Bordell liegt nun ein kleines Paddelboot der Feuerwehr.
Na jedenfalls kann ich dort mit dem Nichtschwimmerhund nicht mehr laufen.
Ich bin also geflüchtet, an meinen Schreibtisch in Schilda und der Mann vertschüsst sich nach Florida.

alluvione

Meine Laune hängt in den Tiefen des Flusses, ich bin seltsam schweigsam und trüb.
Drum halte ich die Klappe und die Finger still....

Montag, 10. Januar 2011

die hasen ziehen um....

.... in die baustelle der ezb.
der morgendliche lauf am main fällt buchstäblich ins wasser, denn das nordufer ist nun auch überspült.
....
das fräulein zieht am späten vormittag um.... nicht wegen des überspülten mainufers, sondern weil es mich gen osten spülen wird.
ich hoffe, alles geht gut.
....
ich bin nachdenklich geworden. zu nachdenklich für meinen geschmack. im postkasten in frankfurt erwartete mich eine cd mit dem titel "cambio".... nun orakle ich hin und her, was dies bedeutet. manchmal denke ich, dass ich einen wechsel gebrauchen könnte. die frage ist nur... wechsel wohin, zu was und wie?
die zeit zerrint.
paules letzte nacht hat heute vor einem jahr begonnen und ging zu ende, bevor sie vorbei war.
viele eigenartige träume von ihm gehabt in diesem jahr. es bleiben zwei wissen: er ist nicht mehr da. er ist sicher doch noch irgendwo, weil "nicht" kann es nicht geben.
an das sterben der anderen, werde ich mich nie gewöhnen, werde es niemals begreifen.
...
im sommer werden es zwanzig jahre, dass ich selbständig bin. wahnsinn. ich werde älter und ratloser als ich es in meiner jugend war. ich weiß mehr und doch immer weniger.



jetzt mantras singen und chakka.... auf das die nächste woche eine sehr gute werden möge.

Sonntag, 9. Januar 2011

Yesssssssssssssssssss.....

ich bin wieder dabei.
wieder am fahren. von schilda ins maindörfli.
yess.... wieder am fahren. vom maindörfli gen osten.
und aufatmen, weil großstadt mit allem pipapo.
vor allem mit hohem main.
das südufer schon überspült, hier am nordufer rettet die feuerwehr gerade die baustelle an der alten brücke.
ahhhh..... tiefes aufatmen.
frühling.
14 grad und warm, alle weiße "pracht" ist weggespült.
aus mir wird niemals ein wintermensch.
ich konnte eh kein weiß mehr sehen.
nu.... alles braun, und grün, und sonnig und tiefes aufatmen.
ich winke den feuerwehrmännern zu, die kurzärmelig - weil es eben auch mitten in der nacht noch so hübsch warm ist - die baustelle retten.
ich liebe dieses maindörfli.
heimkommen und bei weltbesten eltern winteressen speisen, auf der terasse mit flußblick rauchen und die jacke auslassen, hund liegt vollgefressen am boden.
yessss....
und morgen: hasenjagd.
morgendlich an der ezb (europäische zentralbank = baustelle).... und am größten bordell... da sitzen sie die häschen, und mittags an der nidda.... und dazwischen: koffer packen und material sichten.
yep.... es geht wieder los.
gut so.

Freitag, 7. Januar 2011

Interruptus

„Das wird mein Erstes Mal“…. haucht er lächelnd unter seiner dunklen Stirnlocke hervor.
Ich lächle ermutigend zurück und gebe ihm Antwort auf die Fragen, die ihn bewegen.
Er schaut mich an, schaut wieder weg, seine Hände bewegen sich zaghaft.
Zart fährt er mit der Hand hin und her, seine Finger tippen und drücken.
Voller Vorfreude starre ich auf sein wirklich schönes Teil, dass er in der linken Hand hält.
Ich versuche ruhig zu bleiben, und einen Wonneseufzer zu unterdrücken, meine Ungeduld zu beherrschen.
Im Moment größter Anspannung lässt er die Schultern hängen und schaut entschuldigend…. „oh…. das wird nichts“.
Ich werfe meine zwanzig Lebensjahre Vorsprung in die Waagschale und bemühe mich um Nachsicht…
“das macht gar nichts, ich habe es nicht eilig“, was eine komplette Lüge ist. Meine Erlösung war so nah.
Er strahlt mich an mit seinen schwarzen Augen und seine Hände setzen sich erneut in Bewegung.
Ich zittere, Schauer durchlaufen mich und mein Herz klopft wie damals, als ich vierzehn war.
Ich möchte fest zugreifen weiß aber, dass uns beide dies um Minuten oder gar Stunden zurückwerfen würde.
Stattdessen schaue ich ihn sanft ermutigend an, folge mit meinen Blicken seinen Bewegungen und versuche mich zu zügeln.....

Nach dem dritten missglückten Versuch verlasse ich entnervt den Mediacenter ohne mein heißersehntes neues Iphönchen,
weil dieser blöde Computer einfach nicht wollte. In der ganzen Stadt ausverkauft, nur da nicht. Ich war sooooo nah dran. Mensch!

Donnerstag, 6. Januar 2011

Die Zensurdebatte mit, in und über Ungarn....

ist doch wieder mal ein hübscher kleiner Nebenkriegsschauplatz und nervt mich gewaltig.
Seit Jahren, Jahrzehnten findet dort die systematische Verfolgung der Roma mit großer Gewalt unter dem Deckmantel der EU statt.
Zitat:
"Der Rechtsextremismus entfaltet nach der als abgeschlossenen betrachteten Phase der Transformation neue Attraktivität, sowohl subkulturell wie parteiförmig: 31 Die paramilitärische "Ungarische Garde" (Magyar Gárda) marschiert nach ihrer Gründung im Sommer 2007 durch Stadtviertel und Dörfer mit hohem Roma-Anteil und hetzt gegen die Minderheit. Ihr verlängerter Arm ist die Partei Jobbik; 32 sie erhielt bei der Europawahl aus dem Stand fast 15 Prozent der Stimmen.

Der Anführer der Bewegung, Gábor Vona, ein aus einer traditionellen Bauernfamilie stammender Akademiker, äußerte in der "Deutsche Stimme", dem Parteiorgan der rechtsextremistischen NPD, dass es der Zweck der Garde sei, Ungarn "physisch, seelisch und auch geistig/geistlich" zu schützen. Das zentrale Problem des ungarischen Volkes ergebe sich "mit den hiesigen Zigeunern - in Bezug auf deren äußerst unverhältnismäßig große Kriminalitätsrate und die bei ihnen ausgeprägte Arbeitsunwilligkeit."

Die Lage der Roma spielte im Rahmen des EU-Beitritts lediglich eine Nebenrolle, obwohl sie als neue EU-Bürger mit allen Rechten und Pflichten die wirtschaftlich ärmste Minderheit in Europa sind. Im Zuge des Beitritts der Visegrád-Staaten gab die Europäische Kommission einen Bericht über die Situation der Roma in der erweiterten EU heraus. Darin wird offen von Versagen bei der Verringerung der Diskriminierung gesprochen. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Für Ungarn wurde die schulische Segregation kritisiert: Ungefähr in 700 Schulen würden Roma-Kinder getrennt unterrichtet."
....
Quelle: https://www.bundestag.de/dasparlament/2009/29-30/Beilage/006.html

warum lässt unsere allseits beliebten Massenmedien das so vollkommen unberührt?
Und warum eigentlich spricht gerade keiner über den italienischen großen Zensor und Medienbesitzer?
Die EU steht vor der ganz zentralen Frage, wie sie es mit der Freiheit und dem Schutz derselbigen steht.
Aber vielleicht bin ich auch naiv und glaube noch daran, dass wir in demokratischen Staaten leben.
Ich weiß nicht.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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