Sonntag, 13. September 2009

Ein bis zwei Sekunden…

... können ein ganzes Gleichgewicht, über Jahre mühsam installiert, zum Kippen bringen.
Bella und Michael hatten ein ungewöhnliches Gleichgewicht.
Bella ist stark und laut und durchsetzungsstark. Sie liebt an Michael seine Vorsicht, seine Sanftmut und seine ruhige Art.
Gegen seine Selbstzweifel hat sie lange und erfolgreich angekämpft. Als sie ihn fand, war sie zerschunden vom Ehemann, durch den Dreck gezogen und ausgelaugt. Michael war ein Mann, den sie gut ertragen konnte. Er heilte ihre Wunden, war zart mit ihr und liebevoll.
Sie hat es ihm dadurch gedankt, dass sie schnell wieder zu ihrer alten Stärke zurück fand, die Stadt, den Job und ihr Leben wechselte. Dann fing sie an, ihn aufzubauen, seine Selbstzweifel in Angriff zu nehmen und tüchtig zu arbeiten, als er sich entschloss das Abitur nach zu machen.
Als er das Abitur nachholte war er in den Zwanzigern und glücklich.
Er strahlte dafür ihre Hunde, Katzen und Pferde an, weil es sie glücklich machte und begann Physik zu studieren. Sein alter Kindheitstraum, den ihm der Vater aus dem Leib geprügelt hatte wurde wahr: Er würde Physiker werden. Also studierte er, und Bella war tüchtig, versorgte ihn, die Hunde, die Katzen und die Pferde.
Er hat sich seine zarte Sanftmut bewahrt und genoss ihre Stärke, auch wenn diese gelegentlich wie Bevormundung klang. Sie brauchten einander und taten sich gut.
Vielleicht hätte Bella sich wundern sollen, als ihr Job flöten ging und als die Kaffeemaschine ihren Geist aufgab.
Kurz bevor er sein Studium abschloss, saßen sie beim Abendessen.
Es hat schon lange in ihr rumort und so fragt sie ihn einfach.
„Sag mal, liebst Du mich eigentlich noch?“
Er schweigt zwei lange Sekunden und sagt „ich weiß es nicht, ich glaube nicht.“
Es folgten Tränen und Tränen und Schluchzer und dann brach auch der Rest ihrer mühsam stark erarbeiteten Welt zusammen.
Der Herd ging kaputt, der Arbeitsrichter war uneinsichtig, das Pferd starb und ihr Auto auch.
Michael konnte ihre Tränen nicht gut ertragen und fand im Internet eine neue Liebe.
Er ist jetzt stark. Sein Uniabschluss ist geschafft, seine neue Liebe trägt ihn und nur das Geld wird knapp, worum er nun Bella bittet.
Bella ist nun schwach und krank und das nur, weil sie beim Abendessen eine Frage stellte, deren Beantwortung zwei lange Sekunden dauerte.

Samstag, 12. September 2009

manchmal habe ich keine fragen mehr...

das ist dann der größt anzunehmende freundschaftliche supergau. mit etwas distanz betrachtet ist das sehr interessant. oder auch überhaupt nicht interessant.
z.b. ....
nein, den text habe ich wieder gelöscht.
ich breite mich über solche sachen hier nicht aus.
stelle nur eine immer wieder kehrende erkenntnis hier herein: manchmal reichen ein paar worte, um vermeintlichkeiten wieder zurecht zu rücken und täuschungen in ent-täuschungen zu verwandeln. mit etwas selbstdisziplin und distanz sind sie dann wieder fast lustig und man dankt dem universum für die klarstellung.

Donnerstag, 10. September 2009

Fragen über Fragen....

stelle ich mir gerade, als ich die neuesten Mitteilungen meiner Krankenkasse, meiner Finanzbehörde und meiner Dachverbände in den Händen halte.
Die letzten Jahre waren nicht schlecht. Darum muss ich allen oben genannten Einrichtungen so ein Schweinegeld überweisen, dass wenn ich genau nachrechne.... also dann könnte ich eigentlich auch ganz wenig arbeiten. Zugegeben, den Staatsbediensteten, den Krankenkassenangestellten, den Verbandsfunktionären.... ginge es dann aufgrund meiner Faulheit unter Umständen schlechter. Aber am Ende bliebe auch nicht weniger für mich übrig.
Warum also reiße ich mir den Arxxh so auf? Ach ja, für die Allgemeinheit. Ja, ne, also das freut mich ja wirklich. Die mit den sicheren Arbeitsplätzen unterstütze ich als Freiberufler doch gerne. Und der Staat braucht ja auch mein Geld für die Banken, für die Opel-Amis und wie so da alle so mit offen hingehaltenen Händen hergelaufen kommen. Ich werf ja mein Geld gern in die Hände von Bettlern auf der Straße, aber Heuschreckenfüttern zählte noch nie zu meinen Hobbies.
Sollte mich also die Wirtschaftskrise doch noch erreichen, kann das ja so schlimm nicht werden, denn ich zahl ja dann auch weniger den oben genannten Herrschaften.
Es bleibt die Frage, warum ich mir eigentlich... genau...
Und es stellt sich die Frage nach den Wahlen, die mir auch der Wahlomat nicht wirklich beantworten kann.
Alles in allem bleibt die Frage, warum ich nicht noch fauler werde, als ich eh schon bin.

Eine Frage hingegen hat sich beantwortet, nämlich die Frage nach der Herkunft von Frl. Hund. In freier Wildbahn scheiden sich ja die Geister, ob sie von einem Dingo abstamme (das behaupten die Junkies am Main) oder vom Känguruh (das behaupten die Leute auf der Rennbahn). Im Prinzip ist es ganz einfach....
Es war einmal.... die Begegnung zweier Lebewesen, irgendwo da, wo es warm ist.... Manchmal ziehen sich Gegensätze ja an :-).... Und es kommen so eigenartig jagd- und sprungfreudige Kameraden raus wie mein heißgeliebtes Fräulein.

Mittwoch, 9. September 2009

filigran sind die Versuche, etwas Ewigkeit...

in unserem Leben zu erhalten.
Früher hatte man ja richtige Fotos, richtige Platten und richtige Briefe. Alles habe ich in Kästchen gesammelt und schaue gelegentlich in diese alten Schätze.
Neuerdings.... also so seit etwa 10-15 Jahren, verspricht die Festplatte Ewigkeit... nun ja... sie verspricht es nicht, ich hab mir das nur so zusammen gereimt.
Und also setze ich eine kleine Mail ab, nach der mein Lap komplett aussteigt und ich auf blauem Bildschirm beschimpft werde, dass er nicht genügend Speicher zur Verfügung hat.
Glücklicherweise erwacht er zu neuem Leben beim Wiederhochfahren und schnell werden die ganzen Fotos und Briefe auf die externe Festplatte gebannt, die zehnmal so groß ist, wie der ganze Lap.
Das "zehnmalsogroß" stimmt natürlich nicht in alten Zentimetern gerechnet, sondern in Speichergröße und ich erstaune, dass ich längst schon Dinge glaube, die ich nicht sehen und fühlen kann. Eigentlich verlasse ich mich auf Techniken, die ich nicht verstehe, die ich nicht nachvollziehen kann, aber auf die ich (grundlos?) vertraue.
Überhaupt fällt mir jetzt auf, wie ich mir den Anstrich einer modernen (nicht mehr jungen) Frau gebe und tatsächlich komme ich seit einigen Jahren mit 20 Gigabyte aus.
Naja... nicht wirklich....
und wer weiß, ob die externe Festplatte wirklich alles gespeichert hat, so wie sie es vorgibt?
Ich glaube es wäre besser, einen neuen Drucker zu kaufen und alles wieder feinsäuberlich zum Anfassen parat zu haben. Die Erinnerungen wieder dingfest zu machen.
Und vor allem muss ich die Füße wieder an hohe Schuhe gewöhnen und die Haare an den Fön und mich daran, dass endlich mal wieder jemand meinen professionellen Rat hören möchte.
Ich bin so ausgewildert und verwildert die letzten Wochen, dass der Umstieg schwer fällt. Nur mal gut, dass aufgrund einer Terminverschiebung jetzt plötzlich eine Woche Dänemark im Oktober rausspringt, in der ich mich um eine Fachveröffentlichung kümmern kann. Trotzdem....
der Umstieg fällt schwer. Meine Sommerhighlights sind neue Freunde, zwei neue Heckenscheren und etwas Bräune sowie mit dem Frl. Hund platt gelaufene Füße.
Als staatlich geprüfte Zigeunerin freue ich mich jedoch über mein Doppelleben und nehme die Herausforderung, alias challenge, gerne an. Banktürme, Autobahnkilometer, Pflegefrauchen und Lippenstift. Es sind ja nur ein paar Wochen, dann lasse ich mir die Haare wieder im wilden Norden verstrubbeln und laufe mir die hochhackigen wieder platt.

Dienstag, 8. September 2009

als durchschnittlich intelligentem Menschen...

war mir natürlich klar, dass Horoskope lügen.

meines war heute besonders verlogen und meinte folgendes...

"Falls Sie erwarten, dass andere sich diesen Nachmittag und Abend um Ihr Wohlbefinden kümmern, könnten Sie enttäuscht werden. Sorgen Sie selbst dafür, dass es Ihnen gut geht! Wenn Sie sich wohlfühlen, fühlen sich auch andere mit Ihnen wohl. Einem gemütlichen Beisammensein steht dann nichts mehr im Wege."

Vollkommen daneben.... denn ich platze vor Freude, ich bin bereits nachmittags im Bikini durch den Garten getanzt, habe dem Nachbarn damit einen mittelschweren Lachanfall geschenkt, der umso heftiger wurde, je mehr er versuchte, ernst zu bleiben.
Es ist einfach ganz anders gekommen, als das Horoskop vorhergesagt hat.
Um eins klar zu stellen: Ich lese keine Horoskope (bestenfalls wenn der Tag schon rum ist) und jenes habe ich überhaupt nur rausgesucht, um meine These zu erhärten.
Denn heute haben sich definitiv andere um mein Wohlbefinden gekümmert.
Und zwar so perfekt, dass ich mich überhaupt gar nicht einkriege vor Freude.
Geilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeilgeil
es ist soooooooooo
megamegageil
ich kann es gar nicht ausdrücken, ich bräuchte einen podcast, um hier meine juchzer, Freudensprünge und yibiiiiiiiiii's reinzusetzen.
Ich kann gar nicht sagen, wie geil das ist.
Nun gut.... erst die halbe Miete, und wer weiß, ob die fehlende Hälfte auch noch klappt....
aber wenn..... dann
dann komme ich um vor Glück.
(nein, sorry, ich kann's nicht veröffentlichen, worüber ich mich so freu..... aber es ist soooooooooooooooooooooooooooooooo
geil, so unglaublich megaoberammertittenaffengeil
:-)))))))))
o.k.
ich werde mich jetzt wieder sortieren.
yibiiiiiiiiiiiiiii

Sonntag, 6. September 2009

Paarweise...

diese kategorie ... https://rosmarin.twoday.net/topics/paarweise/ ... wollte ich ja schon lange wieder weiter führen.
ich kriege nur die beiden texte, die ich in der pipeline habe, nicht fertig.
bevor mir das stirnfalten macht, fand ich glücklicherweise dies und wünsche euch da draussen einen sonnigen sonntag



via: https://aelteressemester1.twoday.net/

Samstag, 5. September 2009

mein tägliches gelassenheitstraining....

.... habe ich heute meisterlich bestanden.
1. gelassenheitsübung: dreimal vom regen durchnässt
2. gelassenheitsübung: ein stoffel im wald, der erst auf meinen dritten - dann bösen - gruß reagiert
3. gelassenheitsübung: ein päärchen, das mit 2 einkaufswagen direkt im supermarkteingang schwätzt und keiner kommt vorbei
4. gelassenheitsübung: mein goldener oktober-wien-termin wurde auf den november verschoben. das ist zu spät für altweibersommer in vienna und zu früh für weihnachtlichen glühwein
5. gelassenheitsübung: das hörbuch verdauen
6. gelassenheitsübung: ich habe ein kilo verloren (keine ahnung wo) und werde dennoch runder
7. gelassenheitsübung: frl. hund erwischt zwei mäuse (beide tot, vermutlich werden das frl. und ich mindestens hundertmal als maus wiedergeboren werden müssen, um diese massaker karmatechnisch abzugelten.... ich hoffe, die sache mit der wiedergeburt ist ein märchen)
8. gelassenheitsübung: die beule an meinem kopf - weil ich glaubte, die heckklappe vom auto zuwerfen zu können, ohne zurück zu treten

und weil ich so brav alle meine gelassenheitsübungen absolivert habe, wurde ich belohnt mit einem fulminanten essen beim weltbesten ortsansässigen italiener. leider war flavio nicht da, das ist der kellner, der die weltbesten mafiageschichten erzählen kann und die ich demnächst in verkaufstrainings einbauen werde.
romantische kerzen, würziger weisswein, butterfilet und grogonzoleske nudeln, grappa und café und drei wunderbare menschen an meiner seite.
andernorts hungern menschen, foltern einander, nehmen sich und anderen das leben.
und ich palavere von gorgonzola und gelassenheit.
g-puntk.

Mittwoch, 2. September 2009

wenn man von seiner....

Depression etwas haben will, ist ja die Laienpsychologie oft hilfreicher....

peanuts

als die moderne Call-Center-Psychiatrie...

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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