Montag, 21. Juli 2008

von bratäpfeln und brombeeren, glühwein und sangria…..

da bin ich immer so hin und her gerissen.
sowieso.
weil es halt so kalt ist und weil ich es halt so warm daher sehne. aber es ist nicht so, wie ich es will: einfach eben.
einfach wär, es wär jetzt sommer, aber die temperaturen sind mehr winterlich. und wenn es winterlich ist, kann man gut arbeiten. weil es aber eigentlich sommer ist und sommerlich sein müsste, kann ich natürlich nicht arbeiten. drum wird auch der text, den ich vorhatte nix gescheits.
und immer war ich gern in andalusien im mai – zum stierkampf. und hatte ein gutes auge für tapfere stiere. aber das war halt die deutsche, die trotzdem einen blick hatte.
und irgendwie ist mir ein leben dazwischen gekommen, zwischen die stiere und andalusien.
dann war da plötzlich das mixfräulein. die hat augen und sieht kleine eichhörnchen auf 200 meter und findet die rehe auf eine halbe stunde im voraus. das ist extrem blöd wenn man in deutschland wohnt. drum gehen wir auf die rennbahn, auf dass das fräulein hetzen darf. tut sie auch.
urlauber reisen an mit ihren salukis und wollen die rennlizenz machen. aber die beiden herren kehren nach 10 metern um und rennen bäck in mamas arm. also keine rennlizenz. wir auch nicht – sind ja gemischt. und als ewiger mischling hat man es schwer. so ging es mir als kind in italien und als junge frau in andalusien und jetzt auf der rennbahn.
neeee…. ich versteh das ja…. wo sollte sie auch mitlaufen, in welcher klasse. klar. für die galgos ist sie zu langsam, für die greys auch. für die afghanen ist sie zu schnell und bei den azawakhs käme sie gelegentlich mit. zum demnächstigen ringtraining sind wir zu mischrassig und das interessiert uns (mich) auch nicht. bisher waren wir auf vier rennbahnen. dort sind die leute immer freundlich – teilweise aus mitleid. ein greyhoundspezialist meinte mal „die läuft nicht“…. und seine verbeugungen nach dem training waren tief. na ja… ich bin offenbar immer dazwischen. ein mischling in biographie, herz und hund und leben.
aber man lernt beobachten, so da mittendrin.

Dienstag, 15. Juli 2008

heute war ich dschungelkönigin….

in einem land, das ich eigentlich für eine provinz englands halte. ich war nie in england und will auch niemals hin, aber so wie hier, so stelle ich es mir dort vor: der himmel grau, die luft meist nass, die landschaft also grün. die einwohner pflegen die jagd, halten die abwesenheit von regen bereits für gutes wetter, essen unaussprechliche scheusslichkeiten und tragen vorwiegend popeline und wachstuch.
heute aber war es anders: die sonne gröhlte aus einem hellblauen himmel. vorsorglich warf ich kalziumtabletten ein, kramte bikini raus, gartenschere und feste handschuh. das kalzium hat nichts genutzt, ich bin voller sonnenplattern und das fräulein hat mir beim roden zugesehen. die befreiung dieser englischen parklandschaft war mein ziel, dass ich natürlich – aus gründen mangelnder dschungelfitness – nicht gänzlich erreichte.
mit unschuldsmiene habe ich mich in die erde gehockt und niedliche gräser und unkräuter ausgegraben. mein rücken hat das nicht lange mit gemacht und so warf ich mich in die schlacht zur rückwärtigen befreiung der umwuchterten rhododendren.
ein universum für sich: diese hochwachsenden spindeldürren gelbblüter, die sich mit einem sanften ruck in die höhe reißen lassen mag ich besonders, weil sie keinen widerstand leisten. sie wachsen so hoch und sind in ihrem wurzelwerk so luftig, als wollten auch die kleinen füße lieber nach oben in die lüfte fliegen.
der fiese brennessel hingegen hat mich immer wieder erwischt, wenn ich ihn zu greifen versuchte. mannhoch steht er da und bewacht sein reich scharf und feurig, seine wurzeln sind so tief und weitläufig verzweigt wie eine bruderschaft der freimaurer. unter dem schutz dieses erfinders des networking wachsen lachend kleine wilde erdbeeren. sie leuchten mir rot verlockend entgegen und schmecken saumässig. wer sich unter die fittiche des fiesen brennessels begibt, kann einfach keinen süßen charakter haben, auch wenn er so aussieht.
hinter dem holunder und unter dem ihn umsäuselnden efeu hat sich heimlich eine rießenschlange dorniger brombeeren in den park geschlichen. sie ist wie eine hydra, der man ständig den falschen kopf abschlägt.
hier in eastern westfalia trägt sie noch keine früchte. das macht es mir leicht, ihr mit der schere zu kommen. frl. hund hat sie ebenfalls keines blickes gewürdigt. in südfrooonkfürt hat sie mit spitzen zähnen schon brombeeren gepflückt, aber hier in maybeengland gibt es noch keine früchte. gut so.
morgen soll es winter werden. da kurier ich meine sonnen allergie und meine wunden aus.
vielleicht rücke ich auch den wild ausgesäten eichen zu leibe. die lassen sich einfach irgendwo nieder und schlagen widerhaken ins erdreich. ja wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder einfach dort niederlassen könnte wo er wollte? zugegeben, der wilde weizen, den hab ich gern. den lass ich stehen. er riecht so gut….

Freitag, 11. Juli 2008

nee also echt jetzt....

den zweiten urlaubstag so derart faul gewesen.
blogfaul bin ich - so wahnsinnig....
und dennoch, weil ich mich so beschippel, wenigstens ein kleines animal-posting oder halt einfach nur den link zu meinem aktuellen heutigen absoluten lieblingsfoto

Mittwoch, 9. Juli 2008

definitiv....

habe ich jetzt vier wochen urlaub.
dafür habe ich mir selbst zum einstimmen - oder zum aussteigen - zwei seminartage als teilnehmerin gegönnt.
das war schon eine super entscheidung. aus vielerlei gründen.
zum einen ist es mal sehr entspannend (so dachte ich), mal wieder die perspektive zu wechseln und mich von einem anderen bespassen und weiter entwicklen zu lassen. zum anderen durfte ich nicht nur wunderbare neue sachen lernen sondern auch entdecken, wie anstrengend es auf der anderen seite sein kann.
ich habe gelernt, dass ich keine innere sau habe, die jetzt endlich mal an einem anderen was auslässt, sondern dass ich ein ganz schön angenehmer und konstruktiver seminarteilnehmer bin, auch wenn ich gelegentlich die zähne zeige.
heute ist also der jobhammer gefallen.
noch ein paar tage verkauft, fräulein hund abgeholt, ein paar mails beantwortet und hilflos auf meine morgige to do list geschaut.
egal.
jetzt habe ich frei.
das heisst, ich kann endlich meine steuer machen, zwei der drei buchprojekte in angriff nehmen, unkraut zupfen und über gott und natur nachdenken, das fräulein bespassen, sauber machen, pläne schmieden, die welt retten oder mich, den letzten irving lesen, grillparties planen, rechnungen schreiben, dachverbände mit geld und papieren versorgen, kunden pflegen, arzttermine machen, ggfs. in ruhe krank werden, die steuer des herrn rosmarin machen usw. usw. urlaub eines selbständigen halt.
trotzdem: m e g a g e i l
naja....

Dienstag, 8. Juli 2008

14 mio euro....

für exklusiv fotos der erwarteten promibabys: krank.
frauen, die sich die vagina verkleinern lassen, weil der managergatte einmal die woche frischen sex benötigt: krank
frauen, die dies vor ihren kindern geheimhalten, weil eben diese kinder sie als anständige frauen kennen: superkrank.
die nacht ist kurz.
mein leben auch.
ich beende das fassungslose kopfschütteln und werfe mich in die nacht.

Sonntag, 6. Juli 2008

es rasselt, klingelt, klatscht und rollt....

meine helden fahren schon am fenster vorbei.
um 6.45 gestartet für 3,8 km schwimmstrecken, nehmen sie jetzt die 180 km fahrrad in angriff.
ich bin begeistert.
*schnappt sich den hund und flitzt zum main*

by the way:
ein teilnehmer ist blind (tandem)
der älteste teilnehmer ist 71 (megarespekt)
ein teilnehmer hat nur ein bein (und verschiedene prothesen für die einzelnen sportarten)
wir warten auf einen neuen weltrekord.

jetzt schnell fräulein hund schnappen und zur rennbahn fahren. hopp hopp hopp
muß rechtzeitig zum siegereinlauf wieder hier sein und johlen.

den sieger chris mccormack habe ich leider nicht drauf bekommen, denn vor lauter schreck (der kerl sah verdammt gut aus) bin ich mit der kamera verrutscht
als ich den sieger verpasste

ebenso verpasst hat die siegerin chrissy wellington den europa- oder weltrekord um genau eine halbe minute. es waren diese paar sekunden, in denen sie vor lauter siegesfreude die rekorde hintanstellte und sich noch vor dem ziel zu ihren fans feiernd umdrehte
chrissy wellington

der spanier llanos war nicht mehr so ganz im hier und jetzt, als er den zweiten platz schaffte
eneko llanos

und die frankfurterin nicole leder lief ebenso happy ins ziel, wie schon die erste. es muß ein weibliches phänomen sein, dass die sich irgendwie beherzter freuen können.
nicole leder

und ebenso wie frau leder, kennen wir den dritten der männer schon gut aus dem letzten jahr: timo bracht, der odenwälder, so ganz umme ecke von hier. also fast frankfurter :-)
timo brecht

jenseits der sieger laufen die wahren helden jetzt. es sind die freizeitsportler, die sich z.t. bis heute abend um 22.59.59 noch durch die letzten marathonmeter kämpfen werden.
mir geht es jedes jahr gleich. ich stehe fassungslos und aufgewühlt am straßenrand und kann es nicht begreifen, wie man 3,8 km schwimmen kann, sogleich sich für 180 km auf sein rad wirft und dann einfach noch eine marathonstrecke von 42 km läuft.
...
so.... ich geh jetzt die späten helden anfeuern.

Samstag, 5. Juli 2008

hüpfmodus

... anstrengende tage sind vorüber.
morgen rennbahn mit dem fräulein und gleichzeitig ironman. mein frankfurter lieblingsspektakel.
und das fräulein im neuen geschirr in der galerie von ihr
ich bin geschafft.

Donnerstag, 3. Juli 2008

jeden morgen so gegen acht….

...rollt die alte dame ihre campingmatte und ihren schlafsack zusammen, dann legt sie ihre wäsche in den koffer. sie ist weißhaarig, so um die siebzig und wohnt unten am main auf der wiese neben den toilettenhäuschen. dort ist sie bis spät abends sicher, weil die toilettenhäuschen zur sommerkneipe gehören, die aufgrund des sonnigen sommers gut besucht ist. nachts lassen betrunkene flaschen fallen. von der brücke. und am ufer. sie liegt hinten an der kaimauer wo die feigen wachsen.
sie lebt aus dem koffer. einem kleinem schwarzen rollkoffer, den man hinter sich her ziehen kann. offenbar kennt sie sich gut aus in frankfurts hilfslokalitäten, denn ihre kleider sind immer frisch und ihre frisur auch.
sie trinkt nicht, denn morgens begrüßt sie uns täglich freudig lächelnd mit klaren worten und schmust mit dem hund. mir ist das immer peinlich, weil sie mir so leid tut und ich bisher nicht auf die idee gekommen bin, ihr immer mal ein paar euros zuzustecken. morgen früh nehm ich nen schein mit. den lass ich dann einfach irgendwie aus der hosentasche fallen…. oder so.

das große F bei ebay...

.... aus verlässlicher quelle
erfahre ich, dass es heute abend eine titanische versteigerung zugunsten eines dringend notwendigen Denk-Mals für schilda gibt.

Liebe Weltpresse, es gibt Neuigkeiten:
Die Bielefelder Flaneure haben in einer kreativen Minute ihr beliebtes Logo (freundlicher Herr mit einem F im Kopf lupft den Hut: https://static.twoday.net/BielefelderFlaneure/images/aufkleber.jpg) vorübergehend neuinterpretiert und dabei rausgekommen ist: "Wer ficken will, muss freundlich sein". Anlass war der Aufruf der Zeitschrift Titanic, der Welt ein Piktogramm zu schenken, was ihr bisher fehlte. Zielsicher hat die Titanic-Jury unserem Piktogramm den ersten Preis ihres Wettbewerbes zugesprochen: Ein handschriftliches Gedicht des Titanic-Chefredakteurs Thomas Gsella auf einem 5-Euro-Schein.

Zur Anschaffung eines dringend notwendigen Bielefelder Ich-Denkmals versteigern die Bielefelder Flaneure dieses wunderbare Unikat ab 3. Juli bei ebay. Alle Menschen von Format sind aufgerufen, in die Bieterschlacht bei ebay einzusteigen - es ist für einen guten Zweck: für das Bielefelder Ich-Denkmal!

Mit besten Grüßen

Bielefelder Flaneure

www.bielefelder-flaneure.de

https://ichdenkmal.twoday.net


nicht reisen....

bildet auch....
zum beispiel habe ich gelernt,
dass fräulein hund sich bei abholung nach zehn (für mich) langen tagen genau so freut wie nach zwei ebensolchen. der hund lebt in der gegenwart. scheissegal ob sie zwei oder zehn tage dauert.
ich habe auch gelernt, dass meine vermeintlich gute idee, bilder von ausserhalb einzulesen nur dazu führt, dass das hier monströs wird.
desweiteren habe ich gelernt, dass auch ganz ohne EM hier nächtliche corsos laufen (o.k.... nicht: fahren) von allerlei sprachträgern.
vor allem habe ich gelernt, dass meine schläfrige nacht bei offenem fenster dem anstehenden eisenmann und der damit einhergehenden strassensperrung zu verdanken ist.
dann ist mir noch aufgefallen, dass man zuweilen nicht unterscheiden kann, ob die beulen im kniegelenk von schnaken oder von der sonnenallergie her rühren. am ende wird es ein dicker placken.
auch verstanden habe ich, dass wenn man gerade daran denkt ins bett zu gehen, zwei dinge passieren:
1. mann begegnet einem hundeführer (jaja, der ironman ist gut bewacht) mit einem gestromten malinoimix der einem auf heftige nachfragen ausgiebig auskunft erteilt. selbst über dinge, die man lieber nicht wüßte. z.b. über den morgigen diensthund, der die lizenz zum töten (kehlenbiss) verfügt und diese auch bereits eingesetzt hat (irak).
2. man erhält nächtliche anrufe mit geschichten eines tages, die andere nicht in einem leben erleben.

was ich eigentlich sagen wollte ist: gute nacht.

und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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