"Die sind für den Hund"....
....erläutere ich dem verdutzten Fischhändler meines Vertrauens, wieso ich zwar fast ein Kilo Zander kaufe, aber nur drei kleine Sprotten.
Er schenkt sie mir, also nein…. er schenkt sie dem Hund und ich freu mich. In der Gemüseabteilung sehe ich dem Tod ins Auge. Ein Mann ist beim Broccoli einfach umgefallen, liegt auf dem Rücken und starrt hilflos nach oben, mir direkt verdreht in die Augen. Da er bereits umringt ist und zahlreiche Kunden die Handys gezückt haben, der Notarzt bereits verständigt, die Beine bereits hochgelagert, zerrt mein Resthirn mich von dannen. Ich will nicht glotzen. Und dann bin ich doch erstaunt, dass der Gaffer in mir nur mit Mühe vom Ort des Umfallens wegzuzerren ist.
Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, aber sein Blick geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ein bisschen geholfen hat mein anschließend 4stündiger Kampf in demütig gebückter Haltung, gegen die Al Kaida unseres Gartens. Viele unterschiedliche Körperhaltungen habe ich in den vier Stunden beim Zupfen und Rupfen entwickelt. Gebückt stehend, kniend, gebückt nach rechts, gebückt nach links, in der Hocke mit Schwerpunkten links-rechts-abwechselnd. Heute entdecke ich dank gleichnamigen Katers, wieviele Muskeln ich habe, von denen ich gar nichts wußte. Das machte mir den finalen Schlag gegen meterlange Brenneselwurzeln leichter und Brombeeren zu ermorden, fällt mir total leicht. Die drei Meter hohe Palme, die in mein Bürozimmer eingezogen ist hats gut: der krümme ich kein Haar und meiner Königin der Nacht habe ich eine Prinzessinenkrone vor’s Töpfchen gestellt, damit sie da hineinklettern kann.
Nun, da es zu Regnen begonnen hat und mein Körper streikt, folgen mir die Augen des umgefallenen Mannes. Alles ist vergänglich und alle sind es auch. Sollte ich als Brombeere wieder geboren werden müssen, ist das auch kein Problem. Die sind einfach mächtiger als wir.
Er schenkt sie mir, also nein…. er schenkt sie dem Hund und ich freu mich. In der Gemüseabteilung sehe ich dem Tod ins Auge. Ein Mann ist beim Broccoli einfach umgefallen, liegt auf dem Rücken und starrt hilflos nach oben, mir direkt verdreht in die Augen. Da er bereits umringt ist und zahlreiche Kunden die Handys gezückt haben, der Notarzt bereits verständigt, die Beine bereits hochgelagert, zerrt mein Resthirn mich von dannen. Ich will nicht glotzen. Und dann bin ich doch erstaunt, dass der Gaffer in mir nur mit Mühe vom Ort des Umfallens wegzuzerren ist.
Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, aber sein Blick geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ein bisschen geholfen hat mein anschließend 4stündiger Kampf in demütig gebückter Haltung, gegen die Al Kaida unseres Gartens. Viele unterschiedliche Körperhaltungen habe ich in den vier Stunden beim Zupfen und Rupfen entwickelt. Gebückt stehend, kniend, gebückt nach rechts, gebückt nach links, in der Hocke mit Schwerpunkten links-rechts-abwechselnd. Heute entdecke ich dank gleichnamigen Katers, wieviele Muskeln ich habe, von denen ich gar nichts wußte. Das machte mir den finalen Schlag gegen meterlange Brenneselwurzeln leichter und Brombeeren zu ermorden, fällt mir total leicht. Die drei Meter hohe Palme, die in mein Bürozimmer eingezogen ist hats gut: der krümme ich kein Haar und meiner Königin der Nacht habe ich eine Prinzessinenkrone vor’s Töpfchen gestellt, damit sie da hineinklettern kann.
Nun, da es zu Regnen begonnen hat und mein Körper streikt, folgen mir die Augen des umgefallenen Mannes. Alles ist vergänglich und alle sind es auch. Sollte ich als Brombeere wieder geboren werden müssen, ist das auch kein Problem. Die sind einfach mächtiger als wir.
rosmarin - 12. Sep, 20:04
Ich weiß nicht, ob der Mann überlebt hat.
Ich weiß nicht, ob mich die Augen verfolgen würden. Ich habe schon tote Menschen gesehen. Für mich sind sie nicht anders als tote Hunde oder tote Katzen. Es berührt mich, aber der Tod ist einfach gegeben.
Mich erschüttert mehr die allgemeine Haltung der Menschen, die nicht aus der Geschichte lernen. Der Bosnienkrieg und der Kossovokrieg waren für mich so unverständlich, dass ich am liebsten das ganze Gebiet mit Atombomben übersät hätte. Wie kann man im 20. Jhd. nach dem 2. Weltkrieg noch in Europa Krieg führen? Wer spielt denn da mit?
Wieso wird Duisburg mit 21 Toten so entsetzlich empfunden, wenn es zehnmal so viele Verkehrstote in einer überschaubaren Zeit gibt?
Wieso lernen die Menschen so absolut nichts aus der Geschichte?
Es ist grausam zu sehen, wie manche alte Menschen ganz fürchterlich verkrümmt über die Gassen schleichen, wirklich nur zu vegetieren scheinen.
Und es ist wunderbar und auch immer wieder zu sehen, wie alte Leute, die ein fürchterliches Leben hinter sich haben, gelassen und glücklich lächeln. Nicht weil sie reich sind sondern weil sie sich im Alter von 80 oder 90 Jahren noch haben.
Aber das mit den Brombeeren unterschreibe ich!
Aber der Mann war ein junger Mann (so in meinem Alter etwa :-)) und er war vor allem noch nicht tot. Aber zu tode erschrocken.
Zum Krieg und zur Dummheit weiß ich nichts zu sagen. Das entzieht sich mir ....(also der Krieg, von Dummheit verstehe ich vermutlich mehr, als mir klar ist).
Aber die Alten, die gebückt umherschleichen, denen zolle ich Respekt. Sie versuchen den Wartehallen auf den Tod zu entkommen, diesen christlich und ökonomisch geführten Betrieben, in denen Du dann stundenlang in Deinem eigenen Saft liegen darfst, weil Personal ja so teuer sei..... (musste ich mir gerade anhören, dass dies normal sei.... von einer Pflegerin.... ich bin noch am Kübeln.... sorry). Soviel zur "Haltung der Menschen"....
Jetzt unterschreibe ich das mit den Brombeeren doppelt. Die gräbt man aus, kriegt eh nicht jedes fiese Würzelchen und sie treiben ihren Schabernack, ihre grenzenblose Ausbreitung ungetrübt weiter. Meines Wissens ist bisher niemals eine Brombeere in einem Pflegeheim gelandet.