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helma liebt holger. schon seit über vierzig jahren.
den italienischen banker schoss sie in den wind. der war ihr zu lustig und zu laut. so nahm sie lieber holger. der kartographierte landkarten und war mit einem ruhigen humor ausgestattet. holger ist katholik und so trat helma vor der hochzeit heimlich zum katholizismus über. sie ging in die beichstunde und lernte eine gute katholikin zu sein. ihren protestantischen eltern hätte das nicht gefallen, drum tat sie es heimlich. auch ihre mutter war einstmals katholikin. diese heiratete einen protestanten. als sie einmal im krankenhaus lag, so kurz vor der hochzeit … und dem tode näher als dem leben, kam ihr priester zu ihr. während er ihr die sterbesakramente verabreichte bat er sie, den protestanten – falls sie das alles doch überlebe – keinesfalls zu heiraten. sie überlebte und tat es doch, also den protestanten, den ungläubigen zu heiraten. aber das ist schon 75 jahre her.
helma jedenfalls liebt seit vierzig jahren katholisch. als gelernte katholikin und schwäbin schüttelt sie täglich den bettvorleger aus dem fenster aus während holger mit seinen kakteen zwiesprache hält.
helma und holger machten zwei kinder. eines davon in chicago. eines in schwaben. der zweitgeborene wollte als kind keine pizza essen. er wollte überhaupt nur schwäbisches essen essen. erst als holger ihm erklärte, dass die pizza ursprünglich von der schwäbischen alb komme und von den herumziehenden italienern mit nach italien genommen wurde, war er bereit, dass blechungetüm zu probieren.
in chicago hatte man wilde eichhörnchen in der wohnung. drum ging man zurück nach schwaben mit dem erstgeborenen säugling, bevor es angeknabbert würde. helma hielt die wohnung sauber und holger sang mit den kindern. Oder er ging bergsteigen. das allerdings war gefährlich, denn helma machte kontrollanrufe in den berghütten und hotels. einmal vertat sich die rezeptionistin im namen und meinte herr schwab sei gerade mit seiner gattin essen gegangen. da war polen offen. in wirklichkeit war er mit gebrochenem zeigefinger auf dem weg zum arzt. dies konnte holger glücklicherweise anhand der krankenhausunterlagen nachweisen.
dennoch ging helma seit jenem ereignis einmal im jahr zur kartenlegerin, um die treue ihres holgers zu überprüfen.
den italienischen banker hat vierzig jahre später ihre schwester second hand übernommen. aber das ist eine andere geschichte.
den italienischen banker schoss sie in den wind. der war ihr zu lustig und zu laut. so nahm sie lieber holger. der kartographierte landkarten und war mit einem ruhigen humor ausgestattet. holger ist katholik und so trat helma vor der hochzeit heimlich zum katholizismus über. sie ging in die beichstunde und lernte eine gute katholikin zu sein. ihren protestantischen eltern hätte das nicht gefallen, drum tat sie es heimlich. auch ihre mutter war einstmals katholikin. diese heiratete einen protestanten. als sie einmal im krankenhaus lag, so kurz vor der hochzeit … und dem tode näher als dem leben, kam ihr priester zu ihr. während er ihr die sterbesakramente verabreichte bat er sie, den protestanten – falls sie das alles doch überlebe – keinesfalls zu heiraten. sie überlebte und tat es doch, also den protestanten, den ungläubigen zu heiraten. aber das ist schon 75 jahre her.
helma jedenfalls liebt seit vierzig jahren katholisch. als gelernte katholikin und schwäbin schüttelt sie täglich den bettvorleger aus dem fenster aus während holger mit seinen kakteen zwiesprache hält.
helma und holger machten zwei kinder. eines davon in chicago. eines in schwaben. der zweitgeborene wollte als kind keine pizza essen. er wollte überhaupt nur schwäbisches essen essen. erst als holger ihm erklärte, dass die pizza ursprünglich von der schwäbischen alb komme und von den herumziehenden italienern mit nach italien genommen wurde, war er bereit, dass blechungetüm zu probieren.
in chicago hatte man wilde eichhörnchen in der wohnung. drum ging man zurück nach schwaben mit dem erstgeborenen säugling, bevor es angeknabbert würde. helma hielt die wohnung sauber und holger sang mit den kindern. Oder er ging bergsteigen. das allerdings war gefährlich, denn helma machte kontrollanrufe in den berghütten und hotels. einmal vertat sich die rezeptionistin im namen und meinte herr schwab sei gerade mit seiner gattin essen gegangen. da war polen offen. in wirklichkeit war er mit gebrochenem zeigefinger auf dem weg zum arzt. dies konnte holger glücklicherweise anhand der krankenhausunterlagen nachweisen.
dennoch ging helma seit jenem ereignis einmal im jahr zur kartenlegerin, um die treue ihres holgers zu überprüfen.
den italienischen banker hat vierzig jahre später ihre schwester second hand übernommen. aber das ist eine andere geschichte.
rosmarin - 1. Aug, 23:53