des jahres 2007 ist fachkräftemangel
ich kann es einfach nicht mehr hören.
fachkräftemangel umschreibt den zustand, in den unternehmen sich seit vielen jahren bringen: ausdünnen der mitarbeiterschaft. jeder neue kann nicht eingearbeitet werden. und man wundert sich, dass man keine neuen mitarbeiter findet, die tausendprozentig auf die offene stelle passen.
als ob leute nicht lernen könnten.
können sie aber.
vorausgesetzt einer hat die zeit, ihnen etwas beizubringen.
schilda sind anders.
zugegeben, ebenso wie die diebe im maindörfli und anderen großstädten leben sie davon, dass sie in häuser eindringen und tragbares, verkaufbares gut, entfernen.
leider haben wir davon in schilda nicht viel.
drum konnten sie auch nicht wirklich was mitnehmen, ausser den paar euronen, die wir regelmässig den geldbörsen entnehmen und in ein papierkästchen werfen.
die polizei staunte nicht schlecht, als sie eine vollkommen leere küche vorfand. das aber liegt daran, dass die küche im neuen haus der exgattin steht und wir noch auf eine sparen.
schildaer diebe tragen nicht gern. Drum blieben die pc’s und der drucker stehen, ebenso wie die abgewohnten restmöbel. selbst auf die neuen italienischen möbel der essecke legen die hier keinen wert. gut so, ich meine, bevor sich einer einen bruch hebt.
für das einzige kunstwerk im haus, ein bild eines bekannten und lieben freundes, fehlte den dieben der kennerblick. auch gut so.
zugegeben, sie hätten jetzt nicht ausgerechnet sämtliche schränke durchwühlen und alle vorhandenen schubladen ausleeren müssen. zumindest hätten sie sie wieder einräumen können und nebenbei – wenn sie schon einbrechen – noch etwas ordnung schaffen können. aber gut. sehen wir großzügig darüber hinweg.
die ostwestfalen sind schon „oantlich“ (schreib: ordentlich). deshalb haben sie auch meine peperonipflanze, die beim eindrücken der fensterscheibe kopfüber herabfiel, wieder schön ordentlich vor selbiges fenster gestellt. die peperoni dankts.
vermutlich fehlte denen einfach nur zeit. sonst hätten sie den rest auch wieder schön ordentlich aufgeräumt.
genau genommen liege ich mit jan seghers im bett. schon zwei tage lang, kommen wir kaum aus den federn. ich genieße jede minute mit ihm und abwechselnd wird mir kalt und gänsehäutig.
und ganz genau genommen heißt er eigentlich anders. nämlich matthias altenburg. aber so heißt er nur, wenn er intellektuell unterwegs ist. wenn er mit mir im bett liegt, heißt er also jan. und er vergnügt mich durch seine wunderbar schrecklichen brutalen krimis, die in frankfurt spielen.
er kennt die stadt so gut wie ich. mit ihm laufe ich die bekannten ecken ab und sehe, er liebt dieses frankfurt genau so wie ich.
mein aktueller lieblingssatz „frankfurt ist ein dorf mit hochhäusern“ zeigt, dass er die seele dieser stadt exakt begriffen hat.
das vergnügen mit jan wird mir durch madame grippe beschert. sie hat mich ins bett gelegt und mir jan an die seite gegeben. das ist ganz wunderbar. zumal meine ohren viel zu sehr schmerzen, um was hören zu wollen. und mein hals hat gar keine lust, laute von sich zu geben. so…. ich geh wieder.
jan ruft.
oder in den katholen-himmel. was meiner unbescheidenen meinung nach dasselbe ist.
ich bin brav und glücklich.
ich bin erwachsen.
ich bin anständig und arbeite zuviel.
ich höre kaum noch flamenco und kaum noch slawische oder südfranzösische zigeunermusik.
aber wenn ich sie höre, lebe ich.
jessas was bin ich vernünftig geworden.
wenn ich die ganze zeit mit menschen im hotel verbringe und arbeite finden sich immer wieder perlen dazwischen. perlen von weisheit, reife und männlichkeit und geradem rücken.
diesmal schickt mir das hotel maultaschen mit nach hause, weil ich meinen eltern was mitbringen möchte und das hotel eine zusätzliche metzgerei betreibt, die über die grenzen hinaus bekannt ist. irgendwie süß, wo es doch in diesem fall schwaben waren.
sind ein kapitel für sich.
einerseits wertvoller als das meiste andere.
andererseits fragil....
wie so vieles andere auch
...
und nein... ich schreib jetzt nicht weiter.... dafür bin ich grad zu kotzig unterwegs.
Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)