Montag, 2. November 2009

Können Hasen depressiv sein?

Dass die Depression eine Volkskrankheit ist, ist hinlänglich bekannt. In den weniger schweren Fällen ist sie auf den Monat November begrenzt und nennt sich dann logischerweise Novemberdepression. Ihr Gegenteil ist nicht etwa die Maimanie sondern einfach das Frühlingsgefühl. Aber das wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Vielmehr bin ich heute zu der Einsicht gelangt, dass die depressive Erkrankung nicht etwa auf Zweibeiner und Goldfische beschränkt ist, sondern offenbar auch die Hasen am nordöstlichen Mainufer befallen hat. Lethargisch hocken sie herum und schauen in die Gegend, sie rammeln nicht, sie hüpfen nicht, sie spielen nicht mehr Fangen – so wie noch im Sommer. Selbst wenn man auf sie zugeht bleiben sie einfach sitzen – und nein, die Augenkrankheit haben sie nicht – sie lassen alles sehenden Auges auf sich zukommen, verharren in Katatonie.
Ein Häschenexemplar hat es besonders schlimm erwischt. So schlimm, dass es sich heute früh offenbar zum Suizid entschloss. Es erwartete uns auf der Wiese vor dem Bordell und rührte sich nicht. Das Fräulein Möchtegernwindhund hat es sofort ins Jägerauge gefasst und ging langsam auf den Hasen zu. Der schaute vertrauensvoll zurück und hoppelte dem Fräulein direkt vors hungrig aufgesperrte Maul, blieb exakt zwei Zentimeter davor sitzen und bat förmlich ums Gefressenwerden.
Da ich grundsätzlich etwas gegen Selbstmord habe, habe ich in letzter Sekunde das Fräulein – sehr zu ihrem Ärger – vom suizidalen Hasen abgezogen.
Das hat sie mir für die nächsten zwei Minuten recht übel genommen, aber glücklicherweise ist sie nicht nachtragend und ihre nachmittägliche Hasenjagd an der Nidda war doch überdeutlich von Müdigkeit und Muskelkater geprägt.



Wie kommt ein Möchtegernwindhund zu Muskelkater? Ganz einfach…. Er hüpft auf dem Rennbahngelände aus dem Auto, windet sich aus dem Starterhalsband heraus, lässt Frauchen mit Leine und Halsband stehen und läuft ohne Aufwärmung auf die Bahn, dem dort laufenden Greyhound hinterher. Dann merkt das Fräulein, dass der schon die halbe Bahn umrundet hat und so wechselt sie schnell die Richtung, läuft falschem Hasen und Greyhound entgegen.
Greyhound packt sich Hasenattrappe, Fräulein kläfft Hasenzug an, Hasenzieher geistesgegenwärtig (der kennt uns) lässt die Maschine einfach noch ne Runde drehen.
Nun gut…. so macht man sich keine Freunde auf der Bahn, aber wie gesagt, wir sind dort bekannt und jeder weiß, dass mit ihr nix passiert, weil sie auf den Feudel eh nicht so scharf ist, sondern die Zugmaschine liebt. Somit hatte sie unangewärmt also bereits anderthalb Runden gelaufen und war seelig.
Dann Pause im Auto und im zweiten Lauf gegen einen Barsoi angetreten. Der bekam fünfzehn Meter Vorsprung, was aber nicht half. In zwei Sekunden war der Riese vom kleinen Kraftpaket eingeholt und letzteres ging dann ca. 60 meter vor dem Barsoi ins Ziel.
Das tut der Freundschaft zwischen den beiden jedoch keinen Abbruch und den Muskelkater führt zu einer sehr lustigen storchigen Gangart heute.



und überhaupt....

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war - sondern Frieden. (Milan Kundera)

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