Feigheit
Herr Wiese hat den Lungenkrebs überlebt. Die Chemo hat alle Metastasen und Tumore herausgespült und dafür hat er gern Kraft und Haare gelassen.
Vorsichtshalber hat man noch seinen Kopf bestrahlt, damit da nicht etwas anfängt zu wachsen, was möglicherweise in kleinsten Formen dorthin gekrochen sein könnte.
Glücklich geht er als Überlebender in die Klinik, um die letzten Abschlußuntersuchungen machen zu lassen.
Aber der Arzt betritt wenig später mit betretender Miene sein Zimmer und meint "Herr Wiese, es tut mir so leid, ich komme mit schlechten Nachrichten".
.... neuer Krebs in alter Lunge
.... unheilbar
.... Sonderbesprechung der Ärzte am Abend
"wir rufen Sie gleich heute Abend oder morgen an!"
Herr Wiese geht nach Hause zu seiner Familie.
Sie besprechen alles mögliche.
Wie lange es noch dauern wird, wie das Weiterleben der anderen geregelt und gestaltet werden kann.
Er fühlt sich fremd, so als ginge es gar nicht um ihn, sondern als sei er vielmehr ein Teilnehmer in einem Stück.
Er kann es nicht glauben, dass er sterben soll, jetzt schon.
Er fühlt sich viel zu gut, um zu sterben.
Drei Tage vergehen und kein Arzt hat ihn nach der Abendsonderbesprechung angerufen.
Also ruft er selbst nochmal im Krankenhaus an und fragt den behandelnden Arzt, warum er sich entgegen seines Versprechens, nicht gemeldet habe.
"Herr Wiese, wir haben uns nicht getraut, Sie anzurufen"
.... ? .....
"... es handelt sich um einen Irrtum, ein Kollege hielt fälschlicherweise das Narbengewebe für neue Tumore. Aber wie gesagt, wir haben uns geirrt und es ist alles in Ordnung und wir haben uns nicht getraut, Sie anzurufen"
Vorsichtshalber hat man noch seinen Kopf bestrahlt, damit da nicht etwas anfängt zu wachsen, was möglicherweise in kleinsten Formen dorthin gekrochen sein könnte.
Glücklich geht er als Überlebender in die Klinik, um die letzten Abschlußuntersuchungen machen zu lassen.
Aber der Arzt betritt wenig später mit betretender Miene sein Zimmer und meint "Herr Wiese, es tut mir so leid, ich komme mit schlechten Nachrichten".
.... neuer Krebs in alter Lunge
.... unheilbar
.... Sonderbesprechung der Ärzte am Abend
"wir rufen Sie gleich heute Abend oder morgen an!"
Herr Wiese geht nach Hause zu seiner Familie.
Sie besprechen alles mögliche.
Wie lange es noch dauern wird, wie das Weiterleben der anderen geregelt und gestaltet werden kann.
Er fühlt sich fremd, so als ginge es gar nicht um ihn, sondern als sei er vielmehr ein Teilnehmer in einem Stück.
Er kann es nicht glauben, dass er sterben soll, jetzt schon.
Er fühlt sich viel zu gut, um zu sterben.
Drei Tage vergehen und kein Arzt hat ihn nach der Abendsonderbesprechung angerufen.
Also ruft er selbst nochmal im Krankenhaus an und fragt den behandelnden Arzt, warum er sich entgegen seines Versprechens, nicht gemeldet habe.
"Herr Wiese, wir haben uns nicht getraut, Sie anzurufen"
.... ? .....
"... es handelt sich um einen Irrtum, ein Kollege hielt fälschlicherweise das Narbengewebe für neue Tumore. Aber wie gesagt, wir haben uns geirrt und es ist alles in Ordnung und wir haben uns nicht getraut, Sie anzurufen"
rosmarin - 26. Mär, 20:08